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International Nigeria: 120 Tote bei Bombenanschlag

Bei einem verheerenden Angriff auf die Grosse Moschee der Nigerianischen Millionenstadt Kano sind mindestens 120 Menschen getötet worden. 270 weitere Menschen wurden bei dem Anschlag während des Freitagsgebets verletzt, wie die Rettungskräfte mitteilten.

Laut Angaben der Polizei kam es zunächst zu zwei Selbstmordattentaten in der Grossen Moschee von Kano. Danach eröffneten etwa 15 bewaffnete Männer das Feuer auf Menschen, die aus dem Gotteshaus fliehen wollten. Vier von ihnen wurden allerdings von einer wütenden Menschenmenge getötet, der Rest konnte fliehen.

Augenzeugen berichteten zudem, dass ein dritter Sprengsatz in einer nahegelegenen Strasse explodiert sei. Die Polizei habe anschliessend Schüsse abgegeben, um mögliche weitere Angreifer abzuschrecken.

Boko Haram in Verdacht

Laut den Rettungskräften laufen noch die Bemühungen, die Opfer in allen Spitälern der Stadt zu erfassen. Ein AFP-Reporter hatte zuvor in nur einem Leichenschauhaus einer Klinik 92 Tote gezählt.

Ein Mitarbeiter der Rettungskräfte sagte, die Opfer seien auf mindestens drei weitere Kliniken verteilt worden. Hunderte Menschen suchten beim Licht ihrer Handys unter den Leichen nach Angehörigen, meldete AFP weiter.

Bisher bekannte sich niemand zu dem Anschlag. Im Verdacht steht aber die Extremistengruppe Boko Haram. Denn die Grosse Moschee ist direkt an den Palast des Emirs von Kano angeschlossen, des zweithöchsten islamischen Geistlichen in Nigeria. Dieser hatte die Bewohner des mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias vergangene Woche zum bewaffneten Widerstand gegen Boko Haram aufgerufen. Dies tat er in der nun attackierten Moschee.

Weiterer Anschlag wurde vereitelt

Bereits am Morgen war ein Bombenanschlag auf eine Moschee in der nordöstlich gelegenen Stadt Maiduguri vereitelt worden. Dort hatten sich am Dienstag zwei Selbstmordattentäterinnen auf einem Markt in die Luft gesprengt und mehr als 40 Menschen in den Tod gerissen.

Boko Haram kämpft für einen islamischen Gottesstaat im Norden Nigerias. Seit Beginn ihres bewaffneten Kampfes im Jahr 2009 töteten die Extremisten bei Angriffen auf Armee, Behörden, Schulen und Kirchen mehr als zehntausend Menschen.

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