Deutsche Beamte haben im Raum Berlin die Wohn- und Büroräume eines weiteren mutmasslichen US-Spions durchsucht. Es bestehe der Anfangsverdacht der geheimdienstlichen Agententätigkeit, teilte ein Sprecher von Generalbundesanwalt in Karlsruhe, Harald Range, mit. Er bestätigte entsprechende Medienberichte. Eine Festnahme hat es Range zufolge nicht gegeben.
Der Betroffene steht im Verdacht, für einen US-Geheimdienst spioniert zu haben. Der Verdächtige soll nach Informationen der drei Medien im militärischen Bereich gearbeitet haben und vermutlich noch am Mittwoch von der Bundesanwaltschaft vernommen werden.
Zweiter Spionagefall
Wegen des mutmasslichen zweiten Spionagefalls wird auch im Verteidigungsministerium ermittelt. «Es gibt Ermittlungen in unserem Hause», sagte ein Ministeriumssprecher. Inhaltlich könne er noch nichts sagen.
Erst in der vergangenen Woche war bekanntgeworden, dass ein Mitarbeiter des deutschen Auslandsgeheimdienstes BND Dokumente an US-Geheimdienste weitergegeben haben soll. Wegen der Affäre ist am Mittwoch der US-Botschafter in Berlin, John B. Emerson, erneut zum Gespräch im deutschen Aussenministerium erschienen. Dies verlautete aus Regierungskreisen. Zum Inhalt des Gesprächs gab es zunächst keine näheren Angaben. Vermutet wird, dass der Botschafter selbst um den Termin gebeten hatte.