Zum Inhalt springen

International Noch können Roboter nicht töten

Experten haben an einer UNO-Konferenz über den Krieg der Zukunft diskutiert: Roboter, die selbständig Menschen umbringen. Noch gebe es erst Prototypen, beruhigt Friedensforscher Otfried Nassauer.

SRF: Was kann ein Waffenroboter?

Zur Person

Box aufklappen Box zuklappen
Legende: kopi-online.de

Ottfried Nassauer ist Mitglied im Internationalen Komitee zur Kontrolle vollautonomer Waffensysteme. Er ist freier Journalist und Friedensforscher.

Ottfried Nassauer: Das kommt auf seine Programmierung an. Als Drohne kann er aus der Luft Ziele am Boden beschiessen. Er kann aber auch so programmiert werden, dass er eine Grenze überwachen kann. Falls jemand diese Grenze illegal überschreiten sollte, kann der Roboter versuchen, ihn zu stoppen – mit einem Aufruf oder einem Warnschuss. Wenns sein muss, kann der Roboter den Eindringling auch bekämpfen.

Wie kann so ein Grenzroboter eine Katze von einem Menschen unterscheiden?

Mittels verschiedener Sensoren, Kameras und Infrarotlaser. Man muss sich diese Roboter der Zukunft etwas weiter entwickelt vorstellen, als die, die hier an der Konferenz gezeigt wurden: nämlich als selbstlenkende Fahrzeuge, die auch Velofahrern, Fussgängern und Kindern ausweichen können.

Kann so ein System Freund von Feind unterscheiden, beziehungsweise einen illegalen Grenzübertritt von einem legalen?

Das wird schon schwieriger. Die Frage, ob das irrtumsfrei oder nicht irrtumsfrei passieren wird, ist der Punkt, über den die Wissenschaft streitet. Weil sie befürchtet, dass man den Roboter nicht so gut programmieren kann, dass er es besser macht als der Mensch, der im Strassenverkehr ja oft Unfallursache ist.

Audio
Sind Killerroboter auf dem Vormarsch?
aus SRF 4 News aktuell vom 16.05.2014.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 54 Sekunden.

Wie weit ist die Forschung aktuell?

Zurzeit gibt es noch überhaupt keine autonomen Systeme mit tödlichen Waffen. Wir sind auf dem Weg, halbautonome Systeme zu schaffen. Drohnen verlangen zum Beispiel immer noch, dass ein Mensch irgendwo am Boden sitzt und den Entscheid fällt, ob ein Ziel nur identifiziert oder auch bekämpft werden soll. Dass sich der Mensch auch irren kann, zeigen die vielen zivilen Opfer bei Drohneneinsätzen.

Das Gespräch führte André Hatting.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel