In Pyongyang ticken die Uhren jetzt offiziell anders: Nordkoreas Führer Kim Jong Un führt zum 70. Jahrestag der Befreiung der Koreaner von japanischer Kolonialherrschaft eine neue Standardzeit ein. Das Land dreht die Uhren um eine halbe Stunde zurück.
Die «boshaften japanischen Imperialisten verübten unverzeihliche Verbrechen, wie etwa Korea sogar seine Standardzeit zu nehmen», berichteten die staatlichen Medien. Vom Befreiungstag am 15. August an soll die «Pyongyang-Zeit» für das gesamte Staatsgebiet gelten.
Seoul ist irritiert
Durch die Anordnung von Herrscher Kim Jong Un soll die Hinterlassenschaft der Kolonialzeit eliminiert werden. Japan hatte Korea während seiner Kolonialherrschaft (1910-45) seine Zonenzeit aufgezwungen.
Das Vereinigungsministerium in Seoul warnte, Nordkoreas Schritt könnte Verwirrung im beiderseitigen Austausch stiften, wie etwa beim Pendelverkehr zum gemeinsamen Industriekomplex in der grenznahen nordkoreanischen Stadt Kaesong.