22. Juli 2011: Chronologie der Anschläge von Oslo und Utøya
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Bild 1 von 17. 22. Juli 2011 – 15.22 Uhr: Vor dem Osloer Regierungshochhaus explodiert eine Bombe in einem abgestellten Lieferwagen. Noch ist unklar, welches Ausmass der Anschlag hat. Später wird bestätigt: Acht Menschen sterben, zehn Menschen werden verletzt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 17. 15:32 Uhr: Die norwegische Nachrichtenagentur NTB berichtet von einer heftigen Explosion. Die Druckwelle der Detonation zerstört Fenster im Umkreis von einem Kilometer. Bildquelle: Reuters.
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Bild 3 von 17. Breivik flüchtet und fährt in einem Mietwagen zur knapp 40 Kilometer entfernten Fjordinsel Utøya. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 17. Kurz zuvor verschickt Breivik per Mail ein 1500 Seiten umfassendes «Manifest» an knapp tausend Adressaten. Bildquelle: Reuters.
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Bild 5 von 17. 15.58 Uhr: Das norwegische Kabinett erklärt, dass Ministerpräsident Jens Stoltenberg in Sicherheit ist. Er sei zum Zeitpunkt der Detonation nicht in seinem Büro gewesen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 17. Gegen 16.30 Uhr: Die Meldung über den Anschlag in Oslo erreicht das Ferienlager der sozialdemokratischen Jugend auf der Insel Utøya. Rund 560 Jugendliche befinden sich in dem Sommercamp. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 17. 16:45 Uhr: Der Radiosender NRK meldet mindestens ein Todesopfer durch die Explosion in Oslo. Immer mehr Hilfskräfte treffen ein und versuchen erste Hilfe zu leisten. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 17. Ca. 17.00 Uhr: Als Polizist verkleidet setzt Breivik zum Ferienlager der sozialdemokratischen Jugend auf Utøya über. Ihm bleiben knapp anderthalb Stunden Zeit, um mit zwei Handfeuerwaffen Jagd auf die über 500 Teilnehmer zu machen. Er tötet 68 Menschen. Ein weiteres Opfer stirbt eine Woche später an seinen Verletzungen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 9 von 17. 17:10 Uhr: Die Polizei bestätigt, dass in Oslo eine Bombe explodiert ist. Auf der Insel bricht Chaos auf, als den Jugendlichen klar wird, dass geschossen wird. Mehrere rufen eine Notnummer an. Dort wird ihnen gesagt sie sollen die Leitung wegen des Anschlags in Oslo nicht blockieren. Bildquelle: Reuters.
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Bild 10 von 17. 17.30 Uhr: Die Jugendlichen fliehen in Richtung der Ufer, einige springen ins kalte Wasser, um sich in Sicherheit zu bringen. Breivik schiesst auf alles, was sich bewegt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 11 von 17. Ca. 17.52 Uhr: Erste Polizisten erreichen das Gebiet. Weil sie aber kein geeignetes Boot für die Überfahrt haben, müssen sie zunächst warten. Urlauber retten unterdessen Überlebende. Bildquelle: Keystone.
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Bild 12 von 17. 17.57 Uhr: In Oslo tritt Ministerpräsident Stoltenberg vor die Kameras und spricht von einer «ernsten Situation». Bildquelle: Reuters.
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Bild 13 von 17. Ca. 18.25 Uhr: Die Polizei erreicht die Insel. Zunächst wissen die Einheiten nicht, wie viele Attentäter sich dort befinden. Bildquelle: Reuters.
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Bild 14 von 17. Ca. 18.30 Uhr: Die Antiterroreinheit der Polizei nimmt Breivik fest. Vorher hat er zweimal telefonisch angeboten aufzugeben. Das späte Eintreffen der Polizei gilt als schwerwiegender Fehler. Bildquelle: Reuters.
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Bild 15 von 17. Gegen 19 Uhr: Noch immer werden Überlebende gerettet. Bildquelle: Reuters.
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Bild 16 von 17. 19:54 Uhr: Die Polizei gibt bekannt, dass sie an einen Zusammenhang zwischen beiden Anschlägen glaubt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 17 von 17. Samstag, 04:04 Uhr: Die Polizei erklärt, mindestens 80 Menschen seien auf der Insel Utøya ums Leben gekommen. Erst am Montag darauf wird die exakte Zahl kommuniziert. Bildquelle: Keystone.
Vor drei Jahren ermordete in Norwegen der rechtsradikale Islamhasser Anders Behring Breivik 77 Menschen. Die meisten davon waren Kinder und Jugendliche eines Sommerlagers der Arbeiterpartei auf der Insel Utøya. Auch im Regierungsviertel in Oslo hatte er eine Bombe gelegt. Rund 90 Menschen wurden insgesamt verletzt.
Mit seiner Tat hatte der Norweger das ganze Land in eine Schockstarre versetzt. Für die Anschläge, die sich innerhalb von nur eineinhalb Stunden abspielten, war Breivik später zu 21 Jahren Haft und Sicherungsverwahrung verurteilt worden.
Hinterbliebene können am dritten Jahrestag auf die Insel fahren. Damit sie ungestört an ihre Angehörigen denken können, bleiben die Medien aussen vor. Bei Gedenkfeiern auf Utøya und in Oslo legt Norwegens Ministerpräsidentin Erna Solberg Kränze nieder. Ausserdem gibt es wieder einen Gedenkgottesdienst.
Breivik: Vom Massaker bis zum Urteil
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Bild 1 von 18. Am 22. Juli 2011, kurz nach 15 Uhr, schockiert eine Nachricht die Welt: In der norwegischen Hauptstadt Oslo ist im Regierungsviertel eine Bombe explodiert. Acht Menschen kommen ums Leben. Gelegt hat die Bombe der 32-jährige Norweger Anders Behring Breivik. Bildquelle: Reuters.
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Bild 2 von 18. Gegen 17 Uhr setzt Breivik als Polizist verkleidet auf die 40 Kilometer von Oslo entfernte Insel Utøya über. Dort findet ein Ferienlager der sozialdemokratischen Jugend statt. Breivik macht mit zwei Handfeuerwaffen Jagd auf die über 500 Teilnehmer. 69 Menschen sterben, die meisten Opfer sind Jugendliche. Bildquelle: Reuters.
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Bild 3 von 18. Am Abend des 22. Juli wird Breivik auf der Insel Utøya festgenommen. Der Attentäter ergibt sich ohne Gegenwehr. Vor seinen Taten hatte er ein 1500 Seiten dickes Manifest an rund 1000 E-Mail-Empfänger verschickt – zumeist antiislamischen und rechtsradikalen Inhalts. Darin erklärte er zudem, wie er die Anschläge vorbereitet hatte. Bildquelle: Reuters.
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Bild 4 von 18. Einen Tag nach den Anschlägen werden auf dem Gelände von Breiviks Wohnort grosse Mengen Düngemittel sichergestellt, die zur Herstellung von Bomben verwendet werden können. Eine Bombe wird zudem gesprengt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 18. 24. Juli 2011: Die Suche nach Überlebenden auf der Insel Utøya geht weiter. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 18. 25. Juli 2011: Norwegen gedenkt in einer Schweigeminute der Opfer. Bis zu 200'000 Menschen nehmen in Oslo an einem Trauermarsch teil. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 18. Unter den Trauernden ist auch die norwegische Königsfamilie. Kronprinzessin Mette-Marit hat bei dem Anschlag ihren Stiefbruder verloren, der auf der Insel Utøya von Breivik getötet wurde. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 18. Nahe der Insel Utøya legen Angehörige, Bekannte und Fremde Blumen und Kerzen nieder. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 18. 12. August 2011: Die Regierung beauftragt eine unabhängige Expertenkommission, um mögliche Versäumnisse der Sicherheitskräfte während der Anschläge aufzuzeigen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 10 von 18. 19. August 2011: Die Angehörigen erhalten erstmals die Möglichkeit, den Tatort zu besichtigen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 11 von 18. 29. November 2011: Zwei Rechtspsychiater erklären Breivik für unzurechnungsfähig. Das Gutachten ist umstritten. Bildquelle: Keystone.
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Bild 12 von 18. 7. März 2012: Breivik wird wegen «Terrorakten» angeklagt. Am 16. April 2012 muss sich Breivik zum ersten Mal vor Gericht verantworten. Der Attentäter plädiert auf nicht schuldig. Das Gerichtsverfahren dauert insgesamt zehn Wochen. Während seiner Aussage erklärt er: «Ja, ich würde es wieder tun.» . Bildquelle: Reuters.
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Bild 13 von 18. 10. April 2012: In einem zweiten Gutachten wird Breivik für voll zurechnungsfähig erklärt. Bildquelle: Reuters.
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Bild 14 von 18. 22. Juli 2012: Norwegen gedenkt der Opfer. Es ist der erste Jahrestag der Anschläge. Bildquelle: Keystone.
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Bild 15 von 18. 13. August 2012: Die Expertenkommission erhebt schwere Vorwürfe gegen das Verhalten der Polizei während der Anschläge. Die Attentate hätten verhindert werden können. Der Polizeichef (Bild) tritt drei Tage später zurück. Bildquelle: Keystone.
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Bild 16 von 18. Die Staatsanwaltschaft kommt in ihrem Plädoyer zum Schluss, Breivik sei nicht zurechnungsfähig gewesen. Die Verteidigung hingegen plädiert auf Zurechnungsfähigkeit und eine Gefängnisstrafe. Bildquelle: Keystone.
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Bild 17 von 18. Höchststrafe für Anders Breivik: Am 24. August 2012 verurteilt das Gericht Breivik zu 21 Jahren Haft und Verwahrung. Die Richter erklären den 33-Jährigen für zurechnungsfähig. Eine längere Haft ist in Norwegen nicht möglich. Die Behörden können Breiviks Verwahrung alle fünf Jahre verlängern, sofern er eine Gefahr für die Gesellschaft darstellt. Bildquelle: Reuters.
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Bild 18 von 18. Zwei Wochen später wird das Urteil gegen den Massenmörder Breivik rechtskräftig. Der Rechtsradikale hat endgültig auf die Möglichkeit zur Berufung verzichtet. Bildquelle: Reuters.