Die mutmassliche deutsche Neonazi-Terroristin Beate Zschäpe hat nach Aussage einer Zeugin die gemeinsame Urlaubskasse des NSU-Trios verwaltet. Die junge Frau sagte beim Prozess in München, Zschäpe habe stets die Rechnungen beglichen, wenn die drei etwas einkauften. Sie «hatte ein grosses Portemonnaie, das immer voll mit Scheinen war, sogar Fünfhunderter», sagte die Zeugin.
Ihre beiden Gefährten – Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt – hätten dagegen nie Geld bei sich gehabt. Die Männer hätten viele Spässe gemacht und viele Geschichten erzählt, sagte die heute 21-Jährige.
Trio besuchte Urlaubsbekanntschaft in Niedersachsen
Dabei sei es einmal auch um Bomben gegangen. «Die Männer haben über Bomben erzählt, als hätte das jeder in der Jugend gebaut.» Einer der beiden habe sie gefragt: «Was, du hast noch nie eine Bombe gebaut?» Dann hätten sie ihr erklärt, wie das geht. Es habe sie aber nicht interessiert.
Beate Zschäpe habe sie unter dem Namen Liese gekannt, die beiden Männer als Gery und Max, sagte die Zeugin. Die drei hätten die Familie gelegentlich auch daheim in Niedersachsen besucht. Die Freundschaft vor allem zu «Liese» sei sehr eng gewesen. Mit ihr habe sie auch persönliche Dinge besprochen.
Keine neue Verteidigung für Angeklagte
Bereits gestern war bekannt geworden, dass Zschäpe ihre bisherigen drei Pflichtverteidiger behalten müssen. Das Oberlandesgericht hat ihren Wunsch nach neuen Verteidigern abgelehnt. Das gab der Vorsitzende Richter Manfred Götzl bekannt. Auch ein zusätzlicher Pflichtverteidiger werde nicht bestellt.
Die 39-Jährige hatte in dem Prozess in der vergangenen Woche überraschend erklären lassen, sie habe zu ihren Verteidigern kein Vertrauen mehr. Zschäpe habe in ihrer schriftlich nachgereichten Begründung nicht darlegen können, dass das Verhältnis zu ihren Verteidigern nachhaltig gestört sei, sagte Götzl.