Die Grenze zwischen Mexiko und den USA wird regelrecht bestürmt. In den letzten Monaten haben Zehntausende Kinder ohne ihre Eltern die gefährliche Reise auf sich genommen, in der Hoffnung, Armut und Kriminalität in ihrer Heimat hinter sich zu lassen.
Hoffen auf abschreckende Wirkung
Eine Hoffnung, die nun stark gebremst wird. US-Präsident Barack Obama hat mit der Abschiebung Tausender lateinamerikanischer Migrantenkinder gedroht. Seine Regierung habe zwar Mitleid mit den Kindern, sagte Obama. Nur wenige von ihnen
könnten jedoch damit rechnen, als Flüchtlinge anerkannt zu werden oder aus humanitären Gründen in den USA bleiben zu dürfen.
Diese abschreckenden Worte äusserte Obama nach einem Treffen mit den Präsidenten von Honduras, Guatemala und El Salvador im Weissen Haus. Er rief seine zentralamerikanischen Amtskollegen zudem auf, alles zu tun, um den
Zustrom von Kindermigranten in die USA zu stoppen. Sie müssten rigoroser gegen Schlepper vorgehen, die Kinder für Geld über die US-Grenze schmuggelten.
Obama gerät unter Druck
Seit Oktober vergangenen Jahres sind bereits rund 57'000 solcher Kinder aus Mittelamerika via Mexiko in die USA gelangt. Darüber hinaus kamen Tausende Erwachsene mit Kindern. Die Grenzbehörden sind überlastet.
Obama hat 3,7 Milliarden Dollar zusätzlich zur Unterstützung in Aussicht gestellt, um die Krise bewältigen zu können. Doch ob der tief gespalteten Kongress die Gelder vor seiner in Kürze anstehenden Sommerpause freigibt, gilt als zunehmend unwahrscheinlich. Gleichzeitig kommt Obama mit seinem Wahlversprechen, die Einwanderungsgesetze zu reformieren, nicht voran. Das Thema droht somit zu einer Belastung für seine Demokratische Partei bei der Kongresswahl im November zu werden.