US-Präsident Barack Obama und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin haben in einem Telefongespräch über die Zuspitzung des Konflikts in der Ukraine beraten.
Obama äusserte sich besorgt darüber, dass Moskau die pro-russischen Separatisten im Osten der Ukraine unterstütze. Der US-Präsident forderte, alle irregulären Kräfte in der Ukraine müssten ihre Waffen abgeben. Zudem solle sich Moskau darum bemühen, dass die Separatisten die von ihnen besetzten Häuser in mehreren Städten wieder verlassen. Ausserdem müsse Russland die militärischen Einschüchterungen im Grenzgebiet der Ukraine beenden.
Gespräche gefährdet
Putin wies jegliche Vorwürfe seitens Obama zurück. Dies seien Spekulationen, die auf ungenauen Informationen beruhten, so der russische Präsident. Grund für die Proteste in der Ostukraine seien der «Widerwille und die Unfähigkeit» der Kiewer Behörden, die Interessen der russischen und russischsprachigen Bevölkerung zu berücksichtigen.
Putin forderte seinerseits von Obama, seinen Einfluss in dem Land geltend zu machen und so eine Eskalation der Lage zu verhindern.
Die angespannte Lage droht laut Washington die bevorstehenden Krisengespräche in Genf zu torpedieren. Diese sind am kommenden Donnerstag zwischen Russland, den USA und der EU-Aussenbeauftragten Catherine Ashton geplant. Ziel ist eine friedliche Lösung des Konflikts.
Inzwischen hat die ukrainische Präsidentschaftskandidatin Julia Timoschenko die internationale Gemeinschaft um «direkte militärische Hilfe» gebeten. Die Regierung der USA schloss eine solche aber aus.