Trotz eines vereinbarten Waffenabzugs in der Ostukraine geht im Kriegsgebiet Donbass der Beschuss mit schwerem Kriegsgerät weiter. Die Armeeführung in Kiew warf den pro-russischen Separatisten vor, Stellungen des Militärs mit Granatwerfern und Panzern unter Feuer genommen zu haben.
Die Konfliktparteien hatten sich der OSZE zufolge am Dienstag grundsätzlich auf den Abzug bestimmter Waffen von der Frontlinie im Donbass verständigt. Ein Abkommen sei aber nicht unterzeichnet worden, sagte Martin Sajdik, Vertreter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) in der Ukraine-Kontaktgruppe. «Vereinbart wurde nur ein Terminplan für den Abzug von Panzern und schweren Artilleriesystemen mit einem Kaliber von weniger als 100 Millimetern», sagte der österreichische Diplomat.
OSZE kann nichts Konkretes vermelden
Die pro-russischen Separatisten hatten den Abzug unlängst einseitig angekündigt. Die OSZE beobachtete danach im Kriegsgebiet Donbass zwar Waffentransporte, konnte aber konkrete Schritte nicht bestätigen.
Armee und Aufständische hatten im Februar bereits den Abzug schwerer Waffen vereinbart, allerdings hapert es an der Umsetzung. Im Donbass kommt es weiterhin fast täglich zu Gewalt auch mit zivilen Opfern.
Anhänger des ultranationalistischen Rechten Sektors protestierten in der ukrainischen Hauptstadt Kiew unterdessen gegen die pro-westliche Regierung. Beobachter schätzten die Zahl der Teilnehmer auf zunächst etwa 2000. Die Sicherheitskräfte hielten sich demnach im Hintergrund.