Franziskus setzte den neuen Kardinälen an der feierlichen Zeremonie im Petersdom das scharlachrote Birett auf und übergab ihnen den Kardinalsring. Sie gehören jetzt zum Kollegium der höchsten Würdenträger der römisch-katholischen Kirche nach dem Pontifex.
Der Papst rief die Kardinäle zu Liebe und einem verantwortungsvollen Miteinander auf. «Je mehr sich die Verantwortung im Dienst an der Kirche ausweitet, umso weiter muss das Herz werden.» Wichtig sei auch ein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn. «Die Kardinalswürde ist zweifellos eine Würde, aber sie ist kein Ehrentitel», sagte der 78-jährige Franziskus.
15 der 20 Neuen sind stimmberechtigt
Von den neu ernannten Kardinälen sind 15 jünger als 80 Jahre und wären somit bei einer möglichen Papstwahl stimmberechtigt. Zu ihnen zählt lediglich ein Vertreter der Kurie, der Präfekt des obersten Gerichtshofs der römischen Kurie, Dominique Mamberti. Neben dem Franzosen wurden vier weitere Europäer – darunter der deutsche Erzbischof Rauber – in das Kardinalskollegium aufgenommen.
Den Akzent legte der Papst aber wie schon im vergangenen Jahr auf andere Weltregionen: Jeweils drei der neuen stimmberechtigten Kardinäle stammen aus Asien und Lateinamerika, zwei kommen aus Afrika. Erstmals in der Geschichte der katholischen Kirche wurden Erzbischöfe in Myanmar, Panama, den Kapverdischen Inseln, Mosambik, Neuseeland und Tonga in den Kardinalsstand erhoben.
Nun 227 Kardinäle – vier davon aus der Schweiz
Insgesamt gehören nun 227 Kardinäle dem höchsten katholischen Gremium an. Die Schweiz stellt derzeit mit Kurt Koch, Henri Schwery, Gilberto Agustoni und Georges Marie Martin Cottier vier Kardinäle.