Kurz vor dem Anpfiff zur Fussball-Weltmeisterschaft in Brasilien will die Fifa ihre Untersuchung zur Vergabe der WM 2022 in Katar beenden.
«Nach Monaten der Vernehmung von Zeugen und des Sammelns von Material wollen wir diese Phase bis zum 9. Juni beenden und anschliessend binnen etwa sechs Wochen einen Bericht an die Rechtskammer senden», teilte der Untersuchungsausschuss der Ethikkommission des Fussball-Weltverbandes mit.
Die Fifa hatte zuletzt laut über eine Neuvergabe des Austragungsortes nachgedacht.
Katar hat angekündigt, alle nötigen Schritte einzuleiten, um «die Integrität der Bewerbung Katars zu verteidigen». Das Organisationskomitee Katars fügte zudem an, dass sich ihre Anwälte mit dem Fall beschäftigten.
Sollten sich die Vorwürfe erhärten, müsste man sich eine Neuvergabe ernsthaft überlegen.
Für Mark Pieht, Strafrechtsprofessor und Anti-Korruptionsexperte, ist die laufende Untersuchung der Fifa ein positives Signal. Aber, fügt er in der «Tagesschau» an: «Die Fifa könnte in ihren Grundfesten erschüttert werden.»
Sollten sich die Vorwürfe über den Korruptionsskandal erhärten, müsste man sich ernsthaft eine Neuvergabe überlegen. «Als Jurist sehe ich darin gewisse Probleme. Wenn man ohne Beweise eine Neuvergabe machen will, könnte Katar die Fifa einklagen.»
Die nötigen Beweise zu beschaffen, könnte Jahre dauern, mutmasst Pieth. Bis dahin hätten bereits die Bauarbeiten für das grosse Sportereignis begonnen.