Die PKK macht ihr Versprechen wahr: Sie zieht ihre 2000 Kämpfer aus der Türkei ab. Am Mittwoch begannen laut der legalen Kurdenpartei BDP die ersten Rückzugsmanöver.
Der Abzug der PKK-Kämpfer gilt als entscheidender Schritt auf dem Weg zum Frieden. Damit setzen die Verantwortlichen um, was schon vor Monaten begonnnen hat: die Friedensbemühungen zwischen dem inhaftierten PKK-Chef Abdullah Öcalan und den Vertretern des türkischen Staates. Im März sagte Öcalan: «Eine Tür ist geöffnet, die vom bewaffneten Kampf zu einem demokratischen Kampf führt.»
Konflikt dauert nun fast 30 Jahre an
Seit 1984 kämpft die PKK für einen eigenen Staat oder zumindest ein Autonomiegebiet im Südosten der Türkei. Sie verübte blutige Angriffe auf türkische Sicherheitskräfte. Die PKK warf den Türken schwere Menschenrechtsverletzungen an den Kurden vor. Im Konflikt wurden mehr als 40‘000 Menschen getötet.
Der Kurdenkonflikt und seine politischen Folgen wiegen für die Türkei schwer. Die Unruhen sind Haupthindernis der Türkei für den Beitritt in die EU. Ankara gab den Kurden zwar mehr kulturelle Rechte, aber Zugeständnisse für mehr Autonomie blieben aus. Die Kurden stellen einen Fünftel der Bevölkerung in der Türkei.
PKK gilt als Terror-Organisation
Die Türkei, die EU und die USA stufen die PKK als Terror-Organisation ein. Der Nordirak ist bereits Rückzugsgebiet der PKK. Die Organisation unterhält dort mehrere Lager. Seit dem Ende der Herrschaft von Saddam Hussein können die irakischen Kurden ihre Angelegenheiten dort in einem autonomen Gebiet weitgehend selbst regeln.