Nach fünftägigen teils gewaltsamen Protesten in der US-Stadt Charlotte geht die Polizei in die Offensive. Sie veröffentlicht Fotos und Videos, die belegen sollen, dass der erschossene Afroamerikaner Keith Lamont Scott bewaffnet war und die Polizei bedrohte.
Die veröffentlichten Fotos zeigen unter anderem eine auf dem Boden liegende kleine Handfeuerwaffe und ein Knöchelholster. Die Waffe sei nach dem Vorfall sichergestellt worden, heisst es seitens der Polizei.
Weiter veröffentlichte die Polizei Videos vom Vorfall, die von einer Polizei-Körperkamera und einer Kamera auf dem Armaturenbrett eines Streifenwagens stammen. Auf einem scheint Scott etwas in der Hand zu halten, aber was, ist nicht eindeutig zu erkennen.
Familie: Der Verdächtigte habe sich von Polizisten wegbewegt
Nach Angaben der Polizei hatten Beamte den 43-Jährigen am Dienstag zunächst mit einer Marihuana-Zigarette in seinem Auto sitzen gesehen, kurz danach mit einer Waffe in der Hand. Als er schliesslich nach wiederholter Aufforderung ausgestiegen sei, habe er sich geweigert, seine Waffe niederzulegen. Danach wurde er auf dem Parkplatz vor einer Wohnsiedlung erschossen.
Die Familie des Toten beharrt darauf, dass er keine Bedrohung darstellte. Eines der Videos zeige, dass sich Scott zum Zeitpunkt der Schüsse von den Polizisten wegbewegt habe, argumentierte die Familie des Afroamerikaners an einer Pressekonferenz.
Zunächst veröffentlichte Witwe ein Video
Der Familienvater war am Dienstag bei einem Polizeieinsatz gegen einen anderen Verdächtigen erschossen worden. Der Polizeischütze war ebenfalls Afroamerikaner, er wurde für die Dauer der Untersuchungen vom Dienst suspendiert.
Die Polizei hatte sich zunächst geweigert, Videoaufnahmen von dem Einsatz zu veröffentlichen. Die Witwe des Erschossenen zeigte daraufhin am Freitag Aufnahmen von ihrem Smartphone von dem Vorfall. Diese klären klären aber nicht, ob ihr Mann bewaffnet war oder nicht.