Russland hält trotz aller Kritik aus dem Westen weiter am syrischen Präsidenten Baschar al-Assad fest. «Es ist ein grosser Fehler, die syrische Regierung und ihre Armee infrage zu stellen», sagte Präsident Wladimir Putin am Montag vor der UNO-Vollversammlung in New York. «Sie kämpfen wahrhaft gegen die Bedrohung durch islamistische Terroristen.»
Koaliton nach Modell von Anti-Hitler-Koalition
Putin schlug erneut eine internationale Koalition im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat vor. Die könne nach dem Modell der Anti-Hitler-Koalition im Zweiten Weltkrieg funktionieren. Es war die erste Rede Putins vor der UNO-Vollversammlung seit zehn Jahren.
Nur eine Stunde zuvor hatte US-Präsident Barack Obama Russland und Iran Gespräche über die Syrien-Krise angeboten – aber nur unter der Bedingung, dass Assad am Ende einer Übergangsphase von einem anderen Führer abgelöst wird. Ein Mann, der Zehntausende Menschen seines eigenen Volkes getötet habe, dürfe nicht mehr an der Spitze einer Regierung stehen.
Westen sei am Chaos in Nahost Schuld
Putin verteidigte Assad als Kämpfer gegen islamistische Terroristen. Zugleich warf er dem Westen vor, für das Chaos in Libyen, dem Irak und auch Syrien verantwortlich zu sein.
Doch auch den Umgang mit Russland bekrittelte er: Die unilateralen Sanktionen würden gegen die Prinzipien der Vereinten Nationen verstossen.
Obama und Putin trafen sich noch am selben Tag am Rand der Vollversammlung – es war die erste Begegnung seit zehn Monaten und das erste offizielle Treffen seit zwei Jahren.