Den politischen Dialog wolle er mit denjenigen, die Forderungen auf zivilisierte Art und Weise stellten, so Putin in seiner ersten Rede zur Nation seit der Wiederwahl im vergangenen März. Politiker, die vom Ausland finanziert werden, hätten keinen Platz in der russischen Gesellschaft, sagte er mit Blick auf die prowestliche Opposition.
Russland leide an einem «Mangel an geistiger Stütze», sagte Putin im Grossen Kremlpalast vor Hunderten Gästen. «Deshalb ist es nötig, die moralischen und geistigen Grundlagen der Gesellschaft zu stärken.»
«Wir teilen die universellen demokratischen Prinzipien»
Putin betonte in der 83 Minuten langen Ansprache, dass Russland nicht den Weg des Totalitarismus mit einer Vielzahl gesetzlicher Verbote einschlagen werde. «Wir teilen die universellen demokratischen Prinzipien, die überall in der Welt anerkannt sind. Gleichwohl bedeutet russische Demokratie die Macht eben des russischen Volkes», sagte Putin.
Beobachter kritisierten die Rede von Putin, der seit mehr als 13 Jahren an der Macht ist, als blutleer mit vielen schönen Worten, aber ohne konkrete Initiativen. Russlands grösste Probleme wie Korruption und Behördenwillkür streifte Putin nur am Rande.