Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Abzug von mehr als 17'000 Soldaten aus dem Grenzgebiet zur umkämpften Ostukraine angeordnet. Das teilte sein Sprecher mit.
Manöver beendet
Nach seinen Angaben hielten die Soldaten im Gebiet Rostow ein Manöver ab, dass nun abgeschlossen ist. Die Führung in Kiew und der Westen hatten die Stationierung russischer Truppen in der Nähe der Konfliktregion als Provokation kritisiert.
Mit den Militärübungen nahe der Grenze zur Ostukraine hatte Russland im April inmitten der eskalierenden Gewalt zwischen ukrainischen Regierungstruppen und pro-russischen Separatisten begonnen. Immer wieder hatte es Berichte über russische Kämpfer in den Reihen der moskautreuen Separatisten und über Waffenlieferungen über die Grenze gegeben – Berichte, die der Kreml stets zurückgewiesen hat.
Signal der Entspannung
Beobachter werten den jetzt angekündigten Abzug als Signal der Entspannung. Die EU und die USA haben Russland wegen des Ukraine-Konflikts mit scharfen Sanktionen unter Druck gesetzt. Moskau kritisierte die Strafmassnahmen als unrechtmässig und antwortete seinerseits mit Sanktionen, wie einem Importstopp für Lebensmittel aus der EU und den USA..
Eine Anfang September in der Unruhe-Region beschlossene Feuerpause hat sich von Beginn an als brüchig erwiesen. Der Stadtrat von Donezk berichtete am Sonntag von vier bei Beschuss getöteten Zivilisten innerhalb von 24 Stunden. Das ukrainische Militär und die Aufständischen werfen sich gegenseitige Angriffe vor.
Gasstreit: Poroschenko zuversichtlich
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko will beim europäisch-asiatischen Gipfeltreffen (Asem) in Mailand Ende der Woche mit Putin über den Ukraine-Konflikt und über den Gasstreit mit Russland verhandeln. Poroschenko sagte nach Angaben des Präsidialamtes in Kiew, eine Einigung im Gaskonflikt stehe kurz bevor.
Russland verlangt von der Ukraine Schulden in Milliardenhöhe zurück, bevor es die auf Eis gelegten Gaslieferungen wieder aufnimmt. Kiew will einen günstigeren Tarif aushandeln.