Gestern sind im Mittelmeer rund 6500 Flüchtlinge aus Seenot gerettet worden. Die italienische Küstenwache koordinierte nach eigenen Angaben 40 Rettungseinsätze. Daran war demnach eine Reihe von Schiffen der Küstenwache und der italienischen Marine beteiligt. Auch die EU-Marinemission «Sophia» zum Kampf gegen Schlepper, die EU-Grenzschutzagentur Frontex und humanitäre Organisationen halfen bei der Rettung der Flüchtlinge.
Laut der Organisation «Ärzte ohne Grenzen» waren unter den geretteten Flüchtlingen zahlreiche Babys und Kleinkinder. Ein fünf Tage altes Neugeborenes wurde mit dem Helikopter in ein italienisches Spital geflogen.
In vier Tagen 10'000 geretttet
Es handle sich um eine der grössten Zahlen von Geretteten an einem einzigen Tag, teilte die Küstenwache weiter mit. Bereits vorgestern waren in dem Gebiet über 1100 Flüchtlinge gerettet worden. Insgesamt seien in den vergangenen vier Tagen rund 10'000 Menschen zwischen der libyschen Küste und Italien in Sicherheit gebracht worden, hiess es von der Küstenwache.
Damit dürfte die Zahl der Schutzsuchenden, die seit Jahresbeginn über das Mittelmeer Italien erreichten, auf mehr als 112'500 steigen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres lag die Zahl bei 116'000 ankommenden Flüchtlingen.
Auch heute viele Einsätze erwartet
Wegen des sommerlichen Wetters und der ruhigen See wagen derzeit wieder mehr Flüchtlinge die Überfahrt von Afrika aus über das Mittelmeer. Der Küstenwache zufolge stellen sich die Behörden wegen der guten Wetteraussichten auch heute wieder auf viele Einsätze ein.