Von Zelten war anfangs die Rede. Wie sonst sollte man Tausende Obdachlose behelfsmässig unterbringen. Aber Zelte sind nicht wintertauglich. Die italienische Regierung versprach darum, spätestens bis Weihnachten sollen alle Personen in der Erdbebenregion, die keine andere Unterkunft haben, in Containern untergebracht sein.
Bis im Frühling sollen dann Holzhäuser gebaut werden. Schneller sei dies nicht möglich, weil die Gelände dieser Übergangssiedlungen erst erschlossen werden müssten.
Danach, so das grösste Versprechen von Ministerpräsident Matteo Renzi, werde alles, was zerstört worden ist, wieder aufgebaut. Dabei macht Renzi keine Einschränkungen und schliesst auch die historischen Bauten mit ein, etwa die Klosterkirche San Benedetto in Norcia, die am Sonntag fast ganz eingestürzt ist.
«Bürokratische Hürden»
Renzi duldet keine Einwände und Hindernisse. Aber es gibt sie. Nicola Alemanno, der Stadtpräsident von Norcia, erzählt der Zeitung «Il Sole 24 Ore» von bürokratischen Hürden, von Geld, das nicht fliesse, obschon die Regierung es bewilligt habe. Er habe noch nicht einmal Ruinen des ersten Bebens im August abreissen können.
Das Personal, das ihm zur Verfügung stehe, arbeite zwar hervorragend. Aber es sei immer zu wenig. Was die Übergangslösung und der Wiederaufbau kosten werden, weiss noch niemand. Italien wird das Budget überschreiten. Aber Renzi ist sicher, dass es deswegen mit der EU keine Diskussionen geben wird.
Er bekommt Unterstützung aus Deutschland. Von dort hörte man bereits, der Budgetpakt sei flexibel genug, so dass Italien die Katastrophe auch finanziell werde verkraften können.