UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat zu Beginn der traditionellen Generaldebatte in der UNO-Vollversammlung klare Worte gefunden.
«Ich rufe alle Staaten auf, das Blutvergiessen nicht weiter anzuheizen und den Waffenfluss an alle Parteien zu stoppen», sagte Ban am Dienstag in New York.
Er appellierte ausserdem an den syrischen Machthaber Baschar al-Assad und die Aufständischen, eine politische Lösung für den Konflikt zu finden. «Ein militärischer Sieg ist eine Illusion», sagte der Generalsekretär.
Millionen auf der Flucht
Der Bürgerkrieg in Syrien ist nach den Worten von Ban die derzeit grösste sicherheitspolitische Krise in der Welt. Mehr als 100'000 Menschen seien getötet worden und sieben Millionen weitere Menschen seien auf der Flucht.
Weniger versöhnlich gab sich US-Präsident Barack Obama bei seiner ersten Rede zum syrischen Bürgerkrieg. Obama forderte die Vollversammlung auf, in Syrien ein Verbot chemischer Waffen durchzusetzen. In seiner Rede forderte Obama zudem eine entschlossene Erklärung des Sicherheitsrats, die sicherstelle, dass sich Syrien an seine Verpflichtungen halte.
Die Führung in Damaskus hatte unlängst einem Vorschlag Russlands und der USA zugestimmt, ihre chemischen Waffen zu vernichten, um einen US-Militärschlag abzuwenden. Die USA hatten Syrien mit einer Militäraktion gedroht, nachdem bei einem Giftgasangriff im August bei Damaskus Hunderte Menschen getötet worden waren.
In seiner Rede kündigte Obama an, zur Wahrung der US-Interessen im Nahen Osten notfalls auch militärische Gewalt anzuwenden. Um die USA vor einem Terrorangriff zu schützen, sei er ebenfalls zum Einsatz von Soldaten bereit.
Termin für Friedenskonferenz
Am Rande der einwöchigen Generaldebatte ringen der Westen und Russland um eine Resolution im UNO-Sicherheitsrat für die Vernichtung der syrischen Chemiewaffen. Ausserdem will Ban bei einem Treffen mit US-Aussenminister John Kerry und dem russischen Chefdiplomaten Sergej Lawrow einen Termin für die geplante Syrien-Friedenskonferenz finden.