Die römische Bürgermeisterin Virginia Raggi löst die Gesellschaft «Roma Metropolitane» auf. Die für die Entwicklung des U-Bahn-Netzes zuständige Gesellschaft beschäftigt 178 Mitarbeiter, die nun ihre Stelle verlieren.
Unzufrieden ist Raggi mit der Planung der U-Bahn-Linie C, die das Stadtviertel Prati im Osten der Hauptstadt über die zentrale Piazza Venezia und das Kolosseum bis zur Lateranbasilika hätte verbinden sollen. 25 Kilometer und 30 U-Bahn-Stationen waren ursprünglich geplant. Bisher wurden lediglich 19 Kilometer gebaut, dafür wurden 3,7 Milliarden Euro ausgegeben.
Verschwendungen und Verspätungen vermeiden
«Madrids U-Bahn-Linie hat 30 Millionen Euro pro Kilometer gekostet. Die U-Bahn-Linie C hat bisher 135,2 Millionen pro Kilometer verschlungen», kritisierte Raggi, die im Juni als Spitzenkandidatin der Protestbewegung Fünf Sterne zur ersten Bürgermeisterin Roms gewählt wurde.
Die 38-jährige Raggi, die mit dem Wahlversprechen einer transparenten Stadtverwaltung die Wahlen mit überwältigender Mehrheit gewonnen hatte, erklärte, dass die 19 Kilometer lange U-Bahnlinie 2021 eingeweiht werden soll.
Erst danach soll beschlossen werden, ob die Linie verlängert wird. «Wir werden genau darauf achten, dass es weder zu Verschwendungen, noch zu Verspätungen kommt», versicherte Raggi.
Kritik von Renzi
Für ihren Beschluss erntete die Fünf-Sterne-Bürgermeisterin Kritik seitens des italienischen Premiers Matteo Renzi. Dieser hatte Raggi ohnehin schon wegen des Vetos gegen die Olympischen Spiele scharf kritisiert.
«Es ist undenkbar, in Italien grosse Infrastrukturprojekte aus Angst vor Korruption oder Verschwendung zu stoppen. Man muss dafür sorgen, dass es nicht zu Verbrechen kommt», sagte Renzi.