Im Osten Sierra Leones ist erstmals seit Monaten wieder Ebola nachgewiesen worden. Bei einem verstorbenen neun Monate alten Kleinkind im Bezirk Kailahun sei die Seuche diagnostiziert worden, erklärten Behördenvertreter. Die Eltern seien gesund.
Die Region war einer der Brennpunkte der jüngsten Ebola-Epidemie. In den vergangenen vier Monaten galt die Region Kailahun aber als frei von der Seuche. Im vergangenen Sommer wurden bis zu 80 Infektionen pro Woche aus der Region gemeldet. Zum Jahresende war die Zahl der Neuinfektionen auf Null gesunken.
WHO entsendet Experten
An der Epidemie starben in dem westafrikanischen Land bislang 3800 Menschen. Die Weltgesundheitsorganisation entsandte Spezialisten in die Region.
Auch Liberia hatte jüngst einen Rückschlag erlitten und den ersten neuen Ebola-Fall seit Wochen gemeldet. Das Land ist am schwersten von der Ebola-Epidemie betroffen, der in Westafrika mehr als 10'300 Menschen zum Opfer gefallen sind.
Erfolgreicher Impfstofftest
Erst vor wenigen Tagen hatten Tübinger Forscher einen weiteren, recht erfolgreichen Impfstofftest im Kampf gegen Ebola vorgestellt. Die internationale Studie mit 138 Freiwilligen in Gabun, Kenia, Genf und Hamburg sei «vielversprechend» verlaufen, sagte Professor Peter Kremsner, Koordinator der Studie und Direktor des Instituts für Tropenmedizin in Tübingen.
Der bereits zehn Jahre alte kanadische Wirkstoff rVSV-ZEBOV-GP, der bisher noch keine Lizenz habe, werde vom Menschen recht gut vertragen. Auch konnte nachgewiesen werden, dass Antikörper gebildet werden. Kremsner schränkte ein: Es gebe eine «hohe Wahrscheinlichkeit», dass der Impfstoff auch wirksam sei, explizit nachgewiesen sei das aber noch nicht.