Die Proteste in Hongkong
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Bild 1 von 6. Seit Ende September demonstrieren die Studenten in Hongkong für mehr Demokratie: Das gelbe Band ist das Symbol der Protestbewegung. Bildquelle: Reuters.
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Bild 2 von 6. Im sonst sehr geschäftigen Finanzviertel sitzen die Demonstranten auf dem Boden und hören sich verschiedene Reden an. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 6. Protestieren ist anstrengend. Einige Demonstranten haben vorgesorgt und Isomatten und Schirme für ein kleines Nickerchen mitgenommen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 6. Doch nicht alle protestieren für das Gleiche: Immer wieder tauchen auch Anti-Occupy-Anhänger auf, die sich in Gegendemonstrationen organisieren. Bildquelle: Reuters.
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Bild 5 von 6. Ihre Botschaften haben die Demonstranten auch auf farbige Post-it-Zettel geschrieben. Bereits sind mehrere Mauern des Regierungsgebäudes in Hongkong mit diesen Botschaften tapeziert. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 6. Oft nur mit behilfsmässiger Ausrüstung, selbst gebastelten Schutzbrillen und Spitalmasken versuchen die Demonstranten für ihre Rechte zu kämpfen. Bildquelle: Keystone.
Die Proteste in Hongkong gehen unvermindert weiter. Während der dreitägigen chinesischen Nationalfeierlichkeiten werden sogar noch mehr Demonstranten auf der Strassen der Metropole erwartet.
Unter ihnen ist auch der Schweizer Tobias Brandner. Er ist Theologieprofessor an der Chinese University of Hong Kong und lebt seit 18 Jahren in der Stadt. Brandner nimmt mit seinen politisch sehr interessierten Studenten aktiv an den Protesten Teil und engagiert sich in Diskussionsforen.
«Eine rücksichtsvolle Stimmung»
Brandner bestätigt den Eindruck eines friedlichen und sehr gut organisierten Protests. «Es herrscht eine sehr rücksichtsvolle Stimmung. Die Leute geben Acht aufeinander und zeigen auch Verständnis für Leute, die anderer Meinung sind.» Man lehne sie nicht ab, sondern höre ihnen geduldig zu.
Diese Art der Freundlichkeit sei während den Protesten zum Programm geworden. Laut Brandner wollen die Hongkonger der Weltöffentlichkeit zeigen, dass sie keine aggressive Haltung vertreten.
«Eine 68-jährige Demonstrantin hat die Leute dazu aufgerufen, verständnisvoll mit den Polizisten zu sein und gewissermassen liebevoll mit ihnen umzugehen», berichtet der Professor.
Keine Anzeichen für gewalttätige Demos
Momentan gibt es für ihn keine Anzeichen, dass diese friedliche Stimmung bald kippen könnte. Die Regierung lasse die Proteste laufen, ohne einzugreifen. Für die nächsten fünf Tage bestehe sicher kein Handlungsdruck.
Die Nationalfeierlichkeiten würden noch bis Donnerstag dauern, dann folge ein einzelner Arbeitstag bevor das Wochenende beginne. «Ein entscheidender Moment wird der kommende Montag sein. Dann werden alle etwas müde sein und endlich Resultate von ihren Protesten sehen wollen.»