Die Teilnehmer hätten sich nach etwa zweieinhalb Stunden lediglich auf weitere Gespräche verständigt, hiess es im Parlament der Ukraine. Diese könnten am Samstag stattfinden.
Zu der Sitzung waren unter anderem Regierungspolitiker und Kirchenvertreter in die Oberste Rada (Parlament) gekommen. Kritiker hatten beklagt, dass keine Aktivisten aus den Reihen der pro-russischen Separatisten eingeladen waren. Die Zentralregierung hatte jedoch betont, ein Dialog sei nur mit Kräften möglich, die «kein Blut an den Händen» hätten.
Russland hatte zuvor den «Unwillen» der pro-westlichen Regierung in Kiew zu direkten Gesprächen mit ihren Gegnern vor der Präsidentenwahl kritisiert.
Die moskautreuen Separatisten hatten sich nach einem international umstrittenen Referendum am Sonntag von der Ukraine losgesagt und anschliessend ihre selbst ernannten «Volksrepubliken» Donezk und Lugansk für unabhängig erklärt. Der Westen bezeichnete die Abstimmung als illegal.
Präsidentenwahl könnte Entspannung bringen
Die Ende Mai geplante Präsidentenwahl gilt in Kiew und im Westen als entscheidend für eine Beilegung der Krise. Russland erkennt die pro-westliche Führung in der Ukraine nicht an. Allerdings signalisierte Moskau nun erneut Zustimmung zu dem Urnengang am 25. Mai.
Falls die Wahl nicht stattfinde, werde sich die Lage in der krisengeschüttelten Ex-Sowjetrepublik noch weiter verschärfen, sagte Parlamentspräsident Sergej Naryschkin in Moskau dem Staatsfernsehen.
Bürgerkriegs-Zustände im Osten der Ukraine
Ukrainische Regierungstruppen gehen seit rund zwei Wochen gegen die zum Grossteil bewaffneten Kräfte vor, die in der Region Dutzende Verwaltungsgebäude besetzen. Zahlreiche Menschen kamen bislang ums Leben, viele sprechen von bürgerkriegsähnlichen Zuständen.
Bei neuen nächtlichen Kämpfen nahe der ostukrainischen Stadt Slawjansk töteten die Separatisten derweil nach eigenen Angaben acht Soldaten, sieben weitere wurden verletzt. Auch die Separatisten hätten Verluste erlitten, sagte der selbst ernannte «Volksbürgermeister» von Slawjansk, Wjatscheslaw Ponomarjow, der Agentur Interfax. Eine unabhängige Bestätigung gab es zunächst nicht.
Erst am Dienstag waren bei einem Angriff auf eine Militärkolonne bei Kramatorsk mindestens sechs Soldaten und ein Separatist getötet worden.