International - Russische Medien spekulieren über Ursache des Airbus-Absturzes
Über dem Sinai ist ein russischer Urlaubsflieger mit 224 Menschen an Bord abgestürzt. Die Absturzursache gibt Rätsel auf. Viele Gerüchte machten nach dem Unglück die Runde. SRF-Korrespondent Christoph Franzen in Moskau ordnet sie ein.
Die ersten Meldungen über das Schicksal des Airbus A321 der russischen Gesellschaft MetroJet mit 224 Menschen an Bord waren sehr widersprüchlich. «Das ging so weit, dass die Sprecherin des russischen Aussenministeriums die Medien aufgerufen hat, nicht jedes Gerücht umgehend zu veröffentlichen», sagt SRF-Korrespondent Christoph Franzen in Moskau.
Hauptsächlich spekulierten Medien über einen möglichen Abschuss der Maschine durch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). «Die Frage eines terroristischen Anschlages steht einfach im Raum», sagt auch Franzen. Seit Russland militärisch in Syrien involviert sei, habe es zahlreiche Ankündigungen von Racheakten seitens der IS gegeben.
Sinai-Provinz des IS
Schliesslich sei auch zu bedenken, dass es im Sinai sehr viele radikale Kämpfer gäbe, die dem IS nahe stehen würden. Im Norden und im Zentrum des Sinai ist die militante Organisation Ansar Beit al-Makdis aktiv. Diese hatte Ende des Vorjahrs dem Anführer der Terrormiliz «Islamischer Staat» (IS) die Treue geschworen.
Die ägyptischen Behörden sehen aber keine Hinweise für einen Anschlag. Sie teilen mit, der Pilot habe bereits kurz nach dem Start technische Probleme gemeldet. Er soll um Erlaubnis für eine Notlandung auf dem nächstgelegenen Flughafen gebeten haben. «Es gibt auch kein Bekennerschreiben», betont Franzen. In der Regel würden militante Gruppen ein solches nach dem Anschlag in Umlauf bringen.
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Offenbar stürzte die Maschine senkrecht zu Boden. Die Überreste des Flugzeugs liegen verteilt im Sand.
Keystone
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Den Rettern bot sich ein Bild des Grauens: Viele Leichen lägen auf dem Boden, andere Opfer hätten noch angeschnallt in ihren Sitzen gesessen. In den Trümmern klingelten zahlreiche Mobiltelefone, die vermutlich den Insassen gehörten.
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Der ägyptische Premier Sherif Ismail (zweiter von rechts) ist vor Ort. Die ägyptischen Behörden vermuten als Unfallursache einen technischen Defekt.
Keystone
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Der Fundort der Wrackteile liegt nahe des Al-Arisch-Flughafens im äussersten Norden des Sinai am Mittelmeer. Auch die beiden Flugschreiber wurden bereits gefunden.
SRF
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Die Maschine mit der Flugnummer 7K9268 war unterwegs vom Scharm el Scheich nach St. Petersburg. Dort wurde sie um 10.10 Uhr MEZ (12.10 Uhr Ortszeit) erwartet.
SRF
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An Bord des Airbus A321 befanden sich 224 Menschen, darunter 217 Passagiere und sieben Crewmitglieder, wie das ägyptische Ministerium für zivile Luftfahrt bestätigte.
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45 Krankenwagen eilten zum Absturzort in der Bergregion.
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Schock und Trauer in St. Petersburg: Viele Angehörige der Passagiere von Flug 7K9268 erfuhren erst in der Wartehalle des Flughafens, dass der Urlaubsflieger nicht zu Hause ankommen würde.
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Angehörige jener Reisenden, die in der Unglücksmaschine mitgeflogen sind, werden am Pulkovo-Flughafen in St. Petersburg von Helfern betreut.
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Die Airline hat am Flughafen einen Informationsdesk eingerichtet.
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