Der Frachter flog nach einem Fehlstart vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan Ende April nicht wie geplant zur Internationalen Raumstation ISS, sondern kreiste in immer engeren Bahnen um die Erde.
Um 04:04 Uhr MEZ ist der Raumfrachter laut der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos nun über dem pazifischen Ozean in die Erdatmosphäre eingetreten und verglüht. Wissenschaftler hatten bereits vorausgesagt, dass der sieben Tonnen schwere Apparat fast vollständig verglühen werde. Bauteile aus Titan oder Edelstahl sollten aber nicht schmelzen.
Obwohl der Frachter mit fast zweieinhalb Tonnen Nachschub für die ISS beladen war, besteht für die sechsköpfige Besatzung der Raumstation derzeit keine Gefahr. Der Aussenposten der Menschheit rund 400 Kilometer über der Erde soll derzeit noch über ausreichend Lebensmittel und technisches Gerät verfügen.
Auswirkungen auf künftige Missionen
Die Panne dürfte jedoch auch Auswirkungen auf weitere Flüge ins All haben. Russland werde den für den 26. Mai geplanten Start einer bemannten Mission zur ISS wohl um mehrere Wochen verschieben, sagte ein Roskosmos-Mitarbeiter.
Den Wissenschaftlern bereitet besonders Sorge, dass die dritte Stufe der Sojus-Trägerrakete wahrscheinlich explodiert war. Mit einer solchen Rakete starten auch bemannte Raumschiffe ins All. Roskosmos zufolge könnte wegen der Panne auch die für nächste Woche vorgesehene Rückkehr von drei Raumfahrern von der ISS verschoben werden. Geplant sei zunächst der Teststart einer Rakete zur Raumstation, hiess es.