Die schädlichsten Kohlekraftwerke Deutschlands stehen den Angaben zufolge im brandenburgischen Jänschwalde und in Bergheim in Nordrhein-Westfalen. Diese Braunkohleanlagen stossen die grösste Menge an giftigem Feinstaub aus, wie die Universität Stuttgart in einer von Greenpeace in Auftrag gegebenen Studie festhält. Mit der Untersuchung könnten die Gesundheitsrisiken der Kohlekraftwerke in Deutschland erstmals scharf bestimmt werden, sagte der Energie-Experte von Greenpeace, Gerald Neubauer.
Die gesundheitsschädlichen Schadstoffe aus den Schloten der untersuchten 67 leistungsstärksten Kohlekraftwerke führten zu mehr Krankheiten und statistisch gesehen zu einer kürzeren Lebensdauer. 30 bis 40 Prozent der giftigen Emissionen würden mit Winden aus Nachbarländern nach Deutschland geweht, sagte Mitautor Rainer Friedrich von der Universität Stuttgart.
Das deutsche Umweltbundesamt mahnt zur Vorsicht. «Man kann bestimmte Krankheitsfälle Kraftwerken zuordnen», sagte ein Sprecher der Behörde zur Greenpeace-Studie. Ob man daraus die zugespitzte Aussagen ableiten könne, dass statistisch gesehen 3100 Menschen vorzeitig stürben, sei allerdings fraglich.