Erneut sind im Osten der Ukraine Schüsse auf OSZE-Beobachter abgefeuert worden. In einem Gebiet, das von der Regierung in Kiew kontrolliert wird, hat am Mittwoch ein «Uniformierter» in Richtung von OSZE-Fahrzeugen geschossen. Das teilte die Organisation mit.
Zum Vorfall kam es in der Nähe von Donezk am Mittwochmittag. Die OSZE-Beobachter hätten einen Lastwagen beobachtet, der eine grosse grüne Holzkiste geladen hatte. Ein Soldat auf dem Lastwagen habe die Schüsse abgegeben. Das Geschoss schlug rund zwei Meter von einem der OSZE-Fahrzeuge am Boden auf, Splitter trafen das Fahrzeug. Aus Sicherheitsgründen wurde die Patrouille abgebrochen.
Schon der zweite Angriff
Bereits am Dienstag feuerte jemand von einem von der Ukraine besetzten Checkpoint bei Debaltseve einen Warnschuss auf OSZE-Beobachter, wie es in einer weiteren OSZE-Mitteilung heisst. Die ukrainischen Streitkräfte am Kontrollpunkt hatten den OSZE-Leuten zuvor den Durchgang über eine Brücke verwehrt.
Auch anderswo in der Ukraine gibt es immer wieder Schiessereien – und dies trotz des Waffenstillstands, der vor mehr als acht Wochen geschlossen worden sind. Dass dieser nach rund 1000 Toten nur noch auf dem Papier besteht, räumt auch die UNO ein. «Respektiert wird die Waffenruhe bestenfalls sporadisch», erklärte der Hochkommissar für Menschenrechte, Prinz Said Raad al-Hussein, in Genf.
Nach seinen Angaben kamen seit Beginn der Feuerpause bis zum 18. November 957 Menschen ums Leben – unter ihnen 838 Männer und 119 Frauen. Insgesamt seien im Konflikt seit Mitte April 4317 Menschen getötet und 9921 verwundet worden.