Während die internationale Staatengemeinschaft noch immer um eine Feuerpause ringt, gehen die Kämpfe in Jemen mit unverminderter Härte weiter.
Kampfjets der von Saudi-Arabien angeführten Allianz bombardierten einen Militärstützpunkt im Landesinneren, der unter Kontrolle der schiitischen Huthi-Miliz ist. Fünf Bomben seien über dem Camp nahe der Stadt Ibb, 160 Kilometer südlich von Sanaa, abgeworfen worden, hiess es in Militärkreisen.
Medienberichten zufolge wurden auch mindestens zwei Schüler einer benachbarten Schule getötet. Drei weitere erlitten Verletzungen, sagten Augenzeugen.
Einige Anwohner behaupteten, dass die Huthi-Rebellen die Schule als Vergeltung dafür beschossen hätten, dass ihr nahes Lager aus der Luft getroffen worden war. Von unabhängiger Seite liess sich keine der Versionen bestätigen.
Schutzlose Kinder
Kinder sind dem Konflikt besonders schutzlos ausgeliefert.Von den mindestens 540 Todesopfern in den letzten Wochen seien nach vorsichtigen Schätzungen mindestens 74 Kinder. 44 weitere Kinder seien schwer verletzt worden, gab das deutsche Komitee des UNO-Kinderhilfswerks Unicef in Köln bekannt.
«Kinder werden getötet, verletzt, müssen fliehen», zitierte die Mitteilung den Unicef-Leiter im Jemen, Julien Harneis. «Ihre Gesundheit ist in Gefahr, sie können nicht mehr zur Schule gehen. Alle Konfliktparteien müssen den Schutz der Kinder sicherstellen.»
In Aden droht eine humanitäre Katastrophe
Seit Ausbruch der Kämpfe in einem der ärmsten Länder der Welt sind laut Angaben der UNO gegen 100'000 Menschen auf der Flucht. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz IKRK warnt vor einer humanitären Katastrophe in der Hafenstadt Aden. Die Stadt sei weitgehend von der Versorgung abgeschnitten, sagte eine IKRK-Sprecherin: «Der Krieg in Aden findet auf jeder Strasse, an jeder Ecke statt, Leichen liegen auf den Strassen herum, niemand traut sich, sie zu bergen».
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen erklärte, die Lage in Aden verschlechtere sich von Tag zu Tag. Immerhin konnte mittlerweile ein erstes Flugzeug mit medizinischem Personal des IKRK in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa landen.