«Im Grunde genommen steht es um den Atomwaffen-Sperrvertrag so schlecht, wie schon seit Jahren nicht mehr», so die Einschätzung von Fredy Gsteiger, dem diplomatischen Korrespondenten von Radio SRF. Länder, die Atomwaffen haben, würden nicht darauf verzichten wollen und etliche andere Staaten seien versucht, selber nach Atomwaffen zu streben.
Eine Welt ohne Atombomben
Der Atomwaffen-Sperrvertrag wurde 1968 initiiert. Bis heute haben ihn 190 Staaten unterzeichnet. Er hat ein finales Ziel: eine Welt ohne Atombomben.
Um dieses Ziel zu erreichen sind drei Bedingungen in dem Papier festgehalten: Die heutigen Atomwaffen-Staaten müssen auf ihre Atomwaffen verzichten, der Handel mit Atomwaffen ist untersagt, und wer noch keine atomaren Massenvernichtungs-Waffen hat, soll auf solche verzichten. Doch in allen drei Bereichen sieht es zurzeit wenig hoffnungsvoll aus.
Wenige Länder machen viele Probleme
«Im Moment besteht die Gefahr, dass die Anzahl Länder mit Atomwaffen immer grösser wird», sagt Fredy Gsteiger. Probleme bereiten vor allem Staaten wie Indien, Pakistan oder Israel, aber auch Nordkorea oder der Iran. Diese Länder haben den Vertrag entweder gar nicht unterzeichnet, oder ihn in den letzten Jahren gekündigt.
Ihre Atom-Aktivitäten führen dazu, dass sich die Nachbarländer bedroht fühlen und ebenfalls über den Bau von Atomwaffen nachdenken. Etwa in Saudi-Arabien oder der Türkei, wegen den iranischen Atom-Anstrengungen. Oder im Umfeld von Nordkorea: dort überlegen sich Länder wie Südkorea oder Japan, ob sie nicht auch Atomwaffen haben müssten.
In kleinen Schritten dem Ziel entgegen
Trotzdem versuchen Nicht-Atomstaaten, wie etwa die Schweiz, dem Ziel einer atomwaffenfreien Welt etwas näher zu kommen. Sie schlagen etwa vor, dass die Atommächte – vor allem die USA und Russland – die Alarmbereitschaft ihrer Atomwaffen heruntersetzen. «Es würde die Welt etwas sicherer machen, wenn nicht tausende von Atombomben praktisch auf Knopfdruck gezündet werden können», sagt Korrespondent Gsteiger.
Zunächst beginnt in Genf nun eine Vorbereitungskonferenz zur eigentlichen Überprüfungskonferenz, die alle fünf Jahre – nächstes Mal 2015 – stattfindet. Es gehe nun darum, in kleinen Schritten voranzugehen und «zu versuchen, positive Signale in die richtige Richtung auszusenden», so Gsteiger.