Zum Inhalt springen

International Schweres Nachbeben in Nepal fordert erneut Tote

Ein neues gewaltiges Erdbeben hat den Himalaya erschüttert und mindestens 58 Tote gefordert. Häuser stürzten ein, Menschen liefen in Panik auf die Strassen.

Erneut schweres Erdbeben in Nepal

17 Tage nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal hat ein weiteres gewaltiges Beben den Himalaya erschüttert. Dabei kamen mindestens 58 Menschen ums Leben.

40 Tote seien bislang in Nepal geborgen worden, sagte Laxmi Dhakal vom Innenministerium in Kathmandu. 1129 Menschen sind verletzt worden. Zahlreiche Gebäude – durch das verheerende Beben vor 17 Tagen schon instabil geworden – stürzten ein.

«In einigen Dörfern in den am schwersten getroffenen Gegenden erwarten wir völlige Zerstörung», so Dhakal. Im Nachbarland Indien kamen nach offiziellen Angaben 17 Menschen um. Die meisten davon seien im Bundesland Bihar gestorben, sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Neu-Delhi. In China starb eine Frau.

Beben dauerte rund 40 Sekunden

Auch das norwegische Rote Kreuz berichtete über Twitter von vielen Verletzten und einigen Toten in Sindhupalchowk – einem Distrikt, der bereits vom Beben vor 17 Tagen stark betroffen ist.

SRF-Korrespondentin Karin Wenger zur Lage vor Ort

Hilfsorganisationen seien noch viele vor Ort und könnten Decken und Essen schnell ausgeben, sagt SRF-Korrespondentin Karin Wenger in Neu Delhi. Allerdings seien die Suchteams bereits abgereist. «Auch die schweizer Suchhunde sind nicht mehr da», sagt Wenger. Somit würden die Leute die Verschütteten wieder selber und mit blossen Händen ausgraben. 

Das ganze Ausmass der neuen Katastrophe ist noch nicht klar: «Wir bekommen noch immer viele Berichte über Opfer und Schäden herein», sagte Ram Kumar Dangal, Chef der Katastrophenhilfe Nepals. Erdrutsche hätten ganze Siedlungen unter sich begraben.

Spendenaufruf

Box aufklappen Box zuklappen
Logo und Schriftzug der Glückskette

Die Glückskette ruft zu Spenden für die Erdbebenopfer in Nepal auf: Postkonto 10-15000-6 oder auf www.glueckskette.ch mit dem Vermerk «Nepal» oder mittels der Swiss-Solidarity-App.

Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS hatte das Beben eine Stärke von 7,3 auf der Richter-Skala. Sein Zentrum lag demnach etwa 76 Kilometer östlich der Hauptstadt Kathmandu in 15 Kilometern Tiefe. Das Deutsche Geoforschungszentrum in Potsdam bezifferte die Stärke mit 7,2.

Das Beben wurde auch in Indiens Hauptstadt Neu-Delhi gespürt, wie SRF-Korrespondentin Karin Wenger berichtet. Das Beben habe etwas 40 Sekunden lang gedauert.

Verheerendes Erdbeben forderte 8100 Tote

Das Epizentrum des Bebens vor zweieinhalb Wochen, das die Stärke 7,8 erreichte, lag westlich von Kathmandu. Allein in Nepal waren mindestens 8100 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 100 Menschen starben im benachbarten China und Indien. Auch die Nachbeben waren bis in die indische Hauptstadt Neu-Delhi zu spüren.

Infografik

Bei dem Beben am 25. April waren fast eine halbe Million Häuser in Nepal zerstört oder schwer beschädigt worden. Millionen Nepalesen leben derzeit in Zelten und sind auf Nahrungsmittellieferungen angewiesen. Nach UNO-Angaben ist etwa ein Viertel der Bevölkerung des armen südasiatischen Landes betroffen.

Nepal liegt in der Region, wo sich die Indische in die Eurasische Erdplatte schiebt. Deswegen kommt es immer wieder zu schweren Erdbeben.

Meistgelesene Artikel