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International «Sie haben immer weiter geschossen»

Es sollte für viele junge Menschen der Höhepunkt der Woche werden: Das Rockkonzert der kalifornischen Band Eagles of Death Metal im altehrwürdigen Saal Bataclan in Paris. Der Abend wurde zum Albtraum.

Freitagabend, 21.40 Uhr. Die Rockband Eagles of Death Metal spielt den Song «Kiss The Devil», als die Attentäter den Saal stürmen. Einige Konzertbesucher halten die Schüsse für Knaller, dann beginnt die Panik. Die Band bricht das Konzert sofort ab und flüchtet in den Backstage-Bereich. Die 1500 Konzertbesucher sind den vier Attentätern schutzlos ausgeliefert.

Video: Der Moment des Anschlags im Bataclan:

«Ich sah mich um und sah einen dieser Angreifer. Er war sehr jung, keine 20 mit einem kleinen Bart», erzählt Augenzeuge Julien Pearce, ein Reporter des Senders Europe 1. «Zuerst dachte ich, das gehört zur Show, Pyrotechnik oder so etwas. Aber als ich mich umdrehte und ihn mit seinem Sturmgewehr sah, aus dem Flammen kamen, wusste ich, dass es kein Witz war.»

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Augenzeuge: «Wir realisierten es nicht»
Aus News-Clip vom 15.11.2015.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 40 Sekunden.

Die Attentäter hätten ihre Waffen in aller Seelenruhe nachgeladen, um dann mit den Erschiessungen teils aus nächster Nähe fortzufahren. «Da lagen überall Leichen.» Er selber sei über einen Nebenausgang auf die Strasse geflüchtet und habe dabei ein verletztes Mädchen auf seiner Schulter getragen.

«Umgefallen wie Dominosteine»

Andere hatten kein Glück. «Die Leute sind umgefallen wie Dominosteine», erzählt ein 22-jähriger Konzertbesucher. «Einer der Typen hatte einen grossen Hut auf. Sie waren alle ganz in schwarz gekleidet». Jerome Bartelemy erzählt Reuters TV: «Sie befahlen uns, uns hinzulegen, also hat sich der ganze Saal hingelegt. Ich war völlig unter anderen eingeklemmt, sie haben immer weiter geschossen. Von Zeit zu Zeit haben sie aufgehört.»

Einige Zeugen berichten, die Bewaffneten hätten islamische Gesänge angestimmt und Frankreichs Intervention in den syrischen Bürgerkrieg verdammt. Die Männer hätten gesagt: «Euer Präsident ist Schuld, er hat nicht in Syrien einzugreifen.» Mit Sturmgewehren schossen sie um sich, der Boden war anschliessend übersät mit Leichen. «Alle versuchten zu fliehen, die Menschen trampelten aufeinander herum, es war die Hölle», berichtet ein anderer Augenzeuge. Und weiter: «Sie haben gar nicht mehr aufgehört zu schiessen.» Schliesslich stürmen Sondereinsatzkräfte der Polizei die Halle, um das Massaker zu beenden. Mindestens 89 Menschen kommen ums Leben.

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Augenzeuge: «Die Verletzten flohen auf die Strasse»
Aus News-Clip vom 15.11.2015.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 12 Sekunden.

«Blutlachen breiteten sich auf dem Boden aus»

«Es war nicht einfach eine Terror-Attacke, es war ein Massaker. Dutzende Menschen wurden vor meinen Augen erschossen, Blutlachen breiteten sich auf dem Boden aus», schreibt Augenzeugin Isobel Bowdery auf Facebook. «Schreie von erwachsenen Männern, die den toten Körper ihrer Freundin hielten, drangen durch die kleine Konzerthalle.»

Vor dem Konzerthaus, das nur wenige Hundert Meter vom Ort der tödlichen Anschläge auf das Satiremagazin «Charlie Hebdo» im Januar entfernt liegt, herrscht pures Chaos.«Als wir zu unserem Auto gingen, sahen wir Dutzende Menschen aus dem Bataclan rennen», erzählt eine Anwohnerin. Ein junger Mann habe einen blutigen Handabdruck auf seinem Hemd gehabt.

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