Aus Spargründen hatte das Finanzministerium in Athen und den Finanzämtern im ganzen Land 595 Putzfrauen entlassen. 397 zogen vor Gericht und bekamen jetzt Recht.
Die Entlassung widerspreche dem öffentlichen Interesse, beschneide die Frauen unangemessen in ihrem Recht auf Arbeit und bedrohe ihre materielle Existenz, urteilte das Gericht. Auch seien sie durch private Firmen «von geringerer Qualität» ersetzt worden.
Die Frauen reagierten im Gericht mit Freudenschreien, Tränen und ungläubigem Staunen. Sie hatten seit der Entlassung täglich vor dem Finanzministerium demonstriert und sich damit rasch viel Sympathie erworben. Vor allem, als sie bei den Besuchen der Troika aus EU, IWF und Europäischer Zentralbank mit Besen und Schrubber bewaffnet Spalier standen.
Das Finanzministerium reagierte zunächst nicht auf das erstinstanzliche Urteil.