Die radikal-islamische Al-Shabaab-Miliz in Somalia hat Rache für die Tötung ihres Anführers Ahmed Abdi Godane geschworen und dessen Nachfolger bestimmt. Künftig soll Ahmed Umar alias Abu Ubaida die Extremisten anführen, berichtete der arabische Nachrichtensender Al-Dschasira.
«Den Tod unserer Gelehrten und Führer zu rächen ist eine verbindliche Verpflichtung», heisst es in einer Al-Dschasira übermittelten Stellungnahme der Miliz. Die Entscheidung für Ahmed Umar, über den kaum etwas bekannt sei, hätten die Milizen einstimmig gefasst. Dies berichtete die britische BBC.
Kenia beunruhigt über Ankündigung
Die somalische Regierung versetzte die Sicherheitskräfte im ganzen Land wegen drohender Vergeltungsaktionen in höchste Alarmbereitschaft. Der Gewalt der Islamisten sind bereits Tausende Menschen zum Opfer gefallen.
Al-Shabaab ist auch im Nachbarland Kenia aktiv. Von dort werden vor allem aus der Küstenregion Anschläge gemeldet. Im September 2013 stürmten Mitglieder der Gruppe das Einkaufszentrum Westgate in Nairobi und töteten 67 Menschen. Kenias Präsident Uhuru Kenyatta dankte der US-Regierung für die Tötung Godanes, wie die Zeitung «Daily News» berichtete.
Lasergeführte Geschosse töteten Al-Shabaab-Chef
Nach US-Angaben wurde Godane bei einer gezielten amerikanischen Militäroperation in Somalia getötet. Sein Tod sei «ein bedeutender operativer und symbolischer Verlust für die Al-Kaida-Verbündeten in Afrika», betonte der Sprecher von Präsident Barack Obama, Josh Earnest.
An der Operation von Spezialeinsatzkräften seien bemannte Flugzeuge und Drohnen beteiligt gewesen. Es seien mehrere Raketen vom Typ «Hellfire» sowie lasergeführte Geschosse auf ein Camp der Gruppe südliche der Hauptstadt Mogadischu abgefeuert worden. Laut Al- Shabaab kamen dabei zwei weitere ranghohe Mitglieder ums Leben, wie Al-Dschasira weiter berichtete.
Islamisten wollen einen Gottesstaat
Die USA führen Al-Shabaab seit Februar 2008 auf ihrer Terrorismusliste. Die somalische Regierung forderte die Anhänger der Miliz auf, sich zu ergeben. Al-Shabaab-Mitglieder hätten 45 Tage Zeit, um in den Genuss einer Amnestie zu kommen.
Die Miliz kämpft seit Jahren gegen die Zentralregierung in Mogadischu. Sie wirft den Politikern eine islamfeindliche Gesetzgebung vor. Die Islamisten sind vor allem im Zentrum und Süden des ostafrikanischen Landes aktiv. Sie wollen am Horn von Afrika einen Gottesstaat errichten.