Morgenröte in Spanien: Das Land hat die längste Rezession in der jüngsten Geschichte des Landes überwunden. Das Euro-Krisenland erzielte erstmals seit mehr als zwei Jahren wieder ein wirtschaftliches Wachstum.
Nicht zuletzt dank des Tourismus. Rund 60 Millionen Touristen werden das südliche Land bereisen. Das ist ein neuer Rekord. Von wo kommt dieser Boom? «Spanien ist ein etabliertes Tourismusland und hat sorgfältig an seinem Angebot gearbeitet», sagt der deutsche Ferienforscher Martin Lohmann.
Politkrisen spielt Spanien in die Hand
Zudem profitiert Spanien von den Unsicherheiten im östlichen Mittelmeer. Ägypten, aber auch Griechenland und Tunesien stecken in der Krise. Ferienanbieter schicken ihre Gäste nur ungern in diese Länder. Spanien hingegen, welches ähnliche Produkte im Badetourismus anbietet, gilt als sicher.
Allerdings: Die Konkurrenz schläft nicht – auch andere Mittelmeer-Länder haben schöne Strände und billige Angebote. Zudem gibt Lohmann zu bedenken: «Wenn sich die Situation in Tunesien und Ägypten beruhigt hat, werden diese eine Preisstrategie fahren», so Lohmann.
Das Buhlen um Billigtouristen dürfte Spanien empfindlich treffen - ist dies schliesslich ein Segment, welches fleissig beackert wird.
Aufholbedarf im Kulturbereich
Lohmann warnt jedoch von einer einseitigen Sichtweise. «Spanien ist breit aufgestellt. Auch im oberen Segment.» Er sieht für den kriselnden Südstaaten vor allem im Kultur- und im Wandertourismus, beispielsweise an der Nordküste, noch Wachstumspotenzial. Lohmann «Das ist ein Spielraum, den man noch nutzen könnte.»