129 bisher in Massengräbern verscharrte Opfer des spanischen Bürgerkriegs sind am Samstag feierlich bestattet worden. An dem Begräbnis in der nordspanischen Stadt Aranda de Duero nahmen Angehörige und Freunde der zwischen Juli und Oktober 1936 von Truppen von General Francisco Franco Getöteten teil.
Ihre Leichen waren nach langer Suche in vier Massengräbern rund um Aranda de Duero gefunden worden, wie ein Sprecher des Verbands für die Aufarbeitung der geschichtlichen Erinnerung (ARMH), José Maria Rojas, erklärte. «Diese Zeremonie ist wichtig, damit die Opfer eine würdige Bestattung als Menschen bekommen, an einem würdigen Ort, zu dem ihre Lieben kommen und Blumen niederlegen können», sagte Maria Rojas. Zum Gedenken an die Opfer wurde zudem ein Denkmal errichtet.
Zehntausende verschwunden
Nach Ermittlungen des damaligen Untersuchungsrichters Baltasar Garzón sind während des Bürgerkriegs (1936-1939) und der Franco-Diktatur (1939-1975) mindestens 114'000 Menschen verschwunden. In den vergangenen 13 Jahren wurden rund 6300 Leichen aus Massengräbern exhumiert, 2500 der Opfer wurden bislang identifiziert.
Die Suchaktionen gehen bislang ausschliesslich auf Initiativen von Opferfamilien zurück, von den Regierungen und Behörden erhielten sie kaum Unterstützung. Inzwischen wächst jedoch der internationale Druck auf Madrid, aktiver als bisher nach den Vermissten und Entführten der Franco-Diktatur zu suchen.