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International Sponsoren machen bei der Fifa Druck

Die letzten negativen Schlagzeilen bringen den Weltfussballverband zunehmend in Schwierigkeiten. Adidas, Sony und Visa fordern eine rasche Aufklärung der Korruptionsvorwürfe um die geplante Weltmeisterschaft 2022 in Katar.

Fifa-Schriftzug ab Sitz in Zürich.
Legende: Der Glanz der Fifa ist bedroht. Keystone

Die Geldmaschine Fifa droht ins Stottern zu geraten. Der Chefermittler des Weltfussballverbandes will die Korruptionsvorwürfe um die WM 2022 überprüfen. Michael Garcia will dabei auch die jüngsten Enthüllungen der britischen Zeitung «Sunday Times» genau analysieren. Im Fokus des Juristen ist neben Katar auch das Turnier von 2018 in Russland.

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Nicht nur durch den Juristen droht der Fifa Ungemach, nun melden sich auch die potenten Sponsoren des Weltfussballverbandes und machen Druck. «Als Fifa-Partner erwarten wir, dass diese Vorwürfe angemessen untersucht werden», erklärte der japanische Elektronik-Konzern Sony. Der Verband müsse sich in allen Bereichen an seine Prinzipien von Integrität, ethischem Verhalten und Fairness halten.

Auch Adidas mahnte eine zügige Untersuchung an und zeigte sich besorgt über die Negativschlagzeilen rund um die WM-Vergabe. Der deutsche Sportartikelhersteller verlängerte unlängst sein Engagement bei der Fifa bis 2030.

Coca-Cola äusserte sich ähnlich. Alles, was von den Zielen und den Idealen der Fussball-Weltmeisterschaft ablenke, sei Grund zur Besorgnis. Coca-Cola sei jedoch zuversichtlich, dass die Fifa die Vorwürfe ernst nehme und sie gründlich untersuche.

Beim Kreditkarten-Anbieter Visa aus den USA hiess es, er schaue sehr genau hin, wie die Fifa mit dem Korruptions-Untersuchungsbericht umgehen werde. Der Sponsorenvertrag von Visa läuft noch bis 2022.

Der Fifa droht ein Imageschaden

Noch ist kein Sponsor ausgestiegen. Sollten sich aber die Korruptionsvorwürfe bestätigen, könnte es für die Fifa wirklich kritisch werden, meint Anja Janoschka, Professorin für Kommunikation und Marketing der Hochschule Luzern.

«Für die wichtigsten Sponsoren besteht bei einem Eklat um die Vergabe der Endrundenspiele ein Reputationsschaden.»

Noch herrsche nicht Alarmstufe rot, dennoch beurteilt Janoschka die Kritik der Sponsoren als äusserst selten. «Die Fifa wird das nicht so einfach ignorieren können», glaubt die Kommunikations- und Marketing-Expertin. «Ein Sponsor hat immer die Möglichkeit vorzeitig aus dem Engagement auszusteigen.»

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