An den diesjährigen Neujahrsfeiern wollten die europäischen Metropolen mit einem Grossaufgebot der Polizei und strikten Zugangskontrollen für Sicherheit sorgen. Grund war die angestiegene Terrorgefahr.
München
Die Polizei in München warnte vor einem möglichen Anschlag in der Silvesternacht. Die Menschen sollten grössere Ansammlungen meiden, teilte die Behörde mit.
Sowohl der Hauptbahnhof in München als auch der Bahnhof im Stadtteil Pasing wurden wegen der Terrorgefahr geräumt. Laut dem bayerischen Innenminister Joachim Herrmann plante die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) Selbstmordanschläge in der Stadt. Das deutsche Bundeskriminalamt habe entsprechende Hinweise von einem befreundeten Nachrichtendienst erhalten, sagte Herrmann in der Nacht.
Paris
In Frankreich herrscht seit den Anschlägen vom 13. November Ausnahmezustand. Nun sollten landesweit rund 60‘000 Polizisten und Militärs die Nacht ins neue Jahr absichern. Am Silvesterabend war das offizielle Feuerwerk in Paris abgesagt, private Knallkörper und Raketen sind ohnehin immer verboten. Die Bereiche um die Champs-Élysées und den Eiffelturm sind an Silvester jeweils weiträumig abgesperrt. Dieses Jahr sollte alles eher ruhig und nüchtern werden.
Rom
In der italienischen Hauptstadt Rom waren nach Angaben der Polizei an Silvester mehr Polizisten und Carabinieri im Einsatz als üblich. Die grösste Silvester-Party in Rom fand im Circo Massimo in der Nähe des Kolosseums statt. Die Tausenden Zuschauer wurden alle mit Metalldetektoren kontrolliert. Am Gratis-Konzert im Circo traten die italienische Popband Negramaro und Edoardo Bennato auf.
Brüssel
In der belgischen Hauptstadt entschied der Stadtpräsident, das traditionelle Silvesterfeuerwerk abzusagen. Nach der Verhaftung von zwei Verdächtigen gaben die Behörden bekannt, dass Anschläge geplant waren. Die Zehntausenden Zuschauer in der Festmeile in der Innenstadt von Brüssel mussten auf Taschen verzichten und sich kontrollieren lassen.
Berlin
Die grösste Open-Air-Silvesterparty Deutschlands fand unter verschärften Sicherheitsmassnahmen statt. Mehrere Hunderttausend Menschen feierten auf der kilometerlangen Feiermeile zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule. 900 Beamte sorgten für Sicherheit, 150 mehr als letztes Jahr. Erstmals waren grosse Taschen und Rucksäcke aus Sicherheitsgründen verboten. Der angrenzende Tiergarten wurde abgesperrt.
London
Im Zentrum der Metropole London waren gemäss amtlichen Quellen rund 3000 Polizisten auf den Strassen im Einsatz. Von Terrorgefahr wollte man in Grossbritannien aber nicht sprechen. Ausdrücklich hiess es, dass dies «reine Vorsichtsmassnahmen sind und nicht die Folge irgendwelcher konkreter Geheimdienstinformationen». Wer das grosse Feuerwerk am «London Eye» oder «Millennium Wheel», dem höchsten Riesenrad Europas, aus der Nähe betrachten wollte, musste sich eine Eintrittskarte besorgen.
Madrid
Traditionell feiern die Spanier ihre Feste auf den grossen, öffentlichen Plätzen. Der wichtigste Platz in der Hauptstadt Madrid, die Puerta del Sol («Sonnentor»), wurde nun an Silvester erstmals «reguliert». Für den kontrollierten Zugang auf den Platz stand ein grosses Polizeiaufgebot im Einsatz. An den Feierlichkeiten in der Silvesternacht nahmen auf der Puerta del Sol Tausende Menschen teil, die das neue Jahr begrüssen wollten.
Moskau
Der Rote Platz in Moskau blieb in der Silvesternacht erstmals für die Öffentlichkeit geschlossen. Jeder, der sich zu dem Platz begebe, um auf den Anbruch des neuen Jahres zu warten, werde von der Polizei fortgeschickt, hatte Moskaus Sicherheitschef Alexej Majorow angekündigt. Für gewöhnlich versammeln sich alljährlich rund 100'000 Moskauer und Touristen auf dem Platz, wenn dort zum Jahreswechsel die Kreml-Glocken läuten.
New York
In New York City stehen in der Silvesternacht rund 6000 Polizisten im Einsatz. Zusätzlich werden für die Übersicht aus der Luft Helikopter eingesetzt. Die Behörden liessen zusätzliche Überwachungskameras und Detektoren für chemische und nukleare Stoffe installieren. Der Times Square in Manhattan wird aber schon am Nachmittag gesperrt. Alkohol ist verboten und Feuerwerk unüblich. Kurz nach Mitternacht ist die Show aber auch schon wieder vorbei.