Nun hat Susan Rice, die bisherige UNO-Botschafterin, hinter den Kulissen noch mehr zu sagen: Mit ihrer Ernennung zur nationalen Sicherheitsberaterin des Präsidenten wird sie eine der mächtigsten Frauen der Welt – und damit auch Weichenstellerin für Barack Obamas Syrienkurs. Insider erwarten von dem furchtlosen «Falken der Aussenpolitik» entschlossene Signale.
«Wenn irgendjemand denkt, dass ich eine Bombenwerferin bin oder eine blindwütige Verfechterin militärischer Interventionen, hat er sich getäuscht», sagte die Afroamerikanerin, als sie 2009 ihren Job bei der UNO in New York antrat. Die Demokratin ist eine der vehementesten Befürworterinnen von sogenannten humanitären Interventionen ihres Landes im Ausland.
Rice unterstützte allerdings den Militäreinsatz in Libyen zum Sturz von Machthaber Muammar al-Gaddafi. Nach Spekulationen in Washington könnte Rice bei Obama für ein deutlich aktiveres Handeln der USA in der Syrienkrise werben.
Verzicht auf Aussenministerposten
Obama lobte Rice als Patriotin, für die ihr Land an erster Stelle stehe. «Sie ist mutig und stark», erklärte er und scherzte: Sie sei auch eine gute Basketballerin. Die Chefdiplomatin ist eine seiner langjährigsten politischen Wegbegleiterinnen und arbeitete bereits während seines ersten Wahlkampfs für Obama.
Rice hatte zu Jahresbeginn auf den Posten der Aussenministerin verzichten müssen. Sie galt zwar als eindeutige Favoritin Obamas, doch nach massiver Kritik von Republikanern gab sie ihre Ambitionen auf die Stelle auf.
Die Opposition warf ihr vor, nach dem blutigen Terrorangriff auf das US-Konsulat im libyschen Benghazi die Öffentlichkeit zunächst falsch informiert und den Terrorakt heruntergespielt zu haben. Damals waren vier US-Bürger, darunter der Botschafter in Libyen, ums Leben gekommen. Den Job des Aussenministers bekam John Kerry.
Ban Ki Moon gratuliert Susan Rice
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat Rice zu ihrer Berufung zur nationalen Sicherheitsberaterin im Weissen Haus gratuliert. «Auf ihrer wichtigen neuen Position wünsche ich ihr allen Erfolg», sagte Ban. Rice habe als US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen seit 2009 eine sehr «dynamische Rolle» gespielt. Im Sicherheitsrat sei sie stets eine «starke Stimme» gewesen.