Der Krieg macht auch vor Kulturgütern nicht halt: Bei heftigen Gefechten zwischen syrischen Regierungstruppen und Rebellen ist auch die Kreuzritterburg «Crac des Chevaliers» beschädigt worden. Einer der Türme des Bauwerks sei bei einem Luftschlag getroffen worden. Dies erklärte der Leiter der Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Weitere Kulturgüter gefährdet
Amateur-Videos zeigten den Einschlag des Geschosses. Allerdings: Meldungen aus Syrien sind von unabhängiger Seite nur schwer zu überprüfen.
Die Burg – die zur Zeit der Kreuzzüge im 12. und 13. Jahrhundert entstand – liegt in der Provinz Homs. Sie war bisher eine der besterhaltenen dieser Art.
Die Unesco hat die Kreuzfahrerburgen «Crac des Chevaliers» und «Qalat Salah El-Din» auf die Liste der gefährdeten Weltkulturerbe- Stätten gesetzt. Aber auch die Altstädte von Damaskus, Baosra und Aleppo gelten als gefährdet. Hinzu kommen die Palmyra-Ruinen sowie die antiken Dörfer in Nordsyrien.
Gefährdetes Weltkulturerbe in Syrien
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Bild 1 von 7. Blick auf die historische Oasenstadt Palmyra: Die Ruinen aus den ersten Jahrhunderten nach Christus machen die Stadt zu einem der wichtigsten Komplexe antiker Bauten im Nahen Osten. Ende August 2015 zerstörte die Terrormiliz IS Teile des Weltkulturerbens. Die Unesco hatte zuvor gewarnt, eine Zerstörung Palmyras müsse verhindert werden. Bildquelle: Unesco/Ron Von Oers.
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Bild 2 von 7. Anfang Oktober 2015 sprengten die Terroristen den rund 2000 Jahre alten Triumphbogen (Hadrianstor) der Stadt. Ende März 2016 gab die syrische Armee die vollständige Rückeroberung von Palmyra bekannt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 7. Bedroht vom Bürgerkrieg ist auch die Altstadt von Damaskus. Sie zählt 125 Monumente aus verschiedenen Epochen. Das wichtigste Monument ist die Grosse Umayyaden-Moschee. Damaskus ist die älteste Stadt im Nahen Osten und eine der ältesten Städte der Welt, die ständig bewohnt wurden. Bildquelle: Unesco/Francesco Bandarin.
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Bild 4 von 7. Die Burg Krak des Chevaliers liegt am Rande des Alawitengebirges und gilt gemeinsam mit der Festung des Saladin als Kulturerbe. Die Burg galt als eine der stärksten Festungen der Kreuzfahrer im Heiligen Land im 12. und 13. Jahrhundert. Bildquelle: Unesco/Ron Von Oers.
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Bild 5 von 7. Die Altstadt von Aleppo hat im syrischen Bürgerkrieg stark gelitten. Sie gehört seit 1986 zum Unesco-Weltkulturerbe. Aleppo geht auf das zweite Jahrtausend vor Christus zurück. Die Stadt war Kreuzpunkt verschiedener Handelsstrassen. Hier herrschten die Assyrer, die Araber, Mongolen, Mameluken und Ottomanen. Bildquelle: Unesco/Ron Von Oers.
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Bild 6 von 7. Bereits 1980 wurde die Altstadt von Bosra im Süden Syriens mit ihrem berühmten Amphitheater auf die Unesco-Liste gesetzt. Bosra war einst Hauptstadt der römischen Provinz Arabia und lag auf der Karawanenstrasse nach Mekka. Berühmt sind auch die Marak-an-Nama-Moschee, Überreste von Thermen und eine eindrückliche Säulenstrasse. Bildquelle: Unesco/Ron Von Oers.
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Bild 7 von 7. Baqirha ist eine antike Siedlung im Nordwesten Syriens. Sie gehört zu den «Toten Städten», die neu auf der Liste gefährdeter Denkmäler stehen. Dabei handelt es sich um Ruinen von etwa 650 ehemaligen Dörfern aus spätrömischer und frühbyzantinischer Zeit. Bildquelle: Unesco/François Cristofoli.