Auch auf die libanesische Stadt Tripolis griff der Konflikt unterdessen über. Hier starben drei Menschen. Die Bemühungen der internationalen Staatengemeinschaft für eine Syrien-Friedenskonferenz erlitten einen Rückschlag. Assad erklärte, er werde nicht mit der Opposition verhandeln.
Grossbritannien schloss eine mögliche Ausrüstung der Rebellen mit Waffen nicht aus, falls Assad bei der für Anfang Juni in Genf geplanten Konferenz nicht ernsthaft an einer Lösung interessiert sei.
Erbitterter Kampf um Kusair
Assads Truppen und Hisbollah-Kämpfer waren am Wochenende zur Grossoffensive gegen die Rebellen-Hochburg Kusair an der Grenze zum Libanon angetreten. Von der Opposition hiess es, bei den bislang schwersten Kämpfen unter Beteiligung der Hisbollah seien 30 Mitglieder der Extremisten und 20 Regierungssoldaten getötet worden.
Kusair liegt nordwestlich von Damaskus an der Strecke, die die Hauptstadt mit den Siedlungsgebieten der Alawiten an der syrischen Mittelmeerküste verbindet und ist nur rund zehn Kilometer von der libanesischen Grenze entfernt.
Umstrittene Friedenskonferenz
Assad sagte der argentinischen Zeitung «Clarin», Friedensgespräche hätten keinen Sinn, da die Opposition zu zersplittert sei, als dass sich ein Abkommen aushandeln liesse.
Auch die Rebellen sehen die Initiative skeptisch, signalisierten aber ihre Teilnahme an der Konferenz, auf die sich die USA und Russland geeinigt hatten. Es ist der erste gemeinschaftliche Versuch von Syrien-Unterstützern und Gegnern, den Bürgerkrieg zu beenden, bei dem nach Angaben aus der Opposition mehr als 90'000 Menschen getötet worden sind.
Wichtige Etappen zu der Friedenskonferenz werden am Mittwoch und Donnerstag erwartet, wenn US-Aussenminister John Kerry bei einem Treffen der «Freunde Syriens» die Pläne erläutern will beziehungsweise die Arabische Liga und die syrische Opposition Vorbereitungstreffen abhalten wollen.
Waffenlieferungen
Sorge in der Region löste das Bekanntwerden von Lieferungen von Anti-Schiffs-Raketen Russlands an Syrien aus. Die «Jachont»-Marschflugkörper könnten eine Marineaktion zur Durchsetzung eines Flugverbots über Syrien gefährden. Israel ist neben der «Jachont» vor allem wegen russischer Flugabwehrraketen vom Typ S-300 besorgt.