Die syrische Luftwaffe hat in der Region Palmyra mindestens 15 Stellungen bombardiert. Dies berichtete die in London ansässige Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Die antike Stadt war von den radikalen IS-Kämpfern erobert worden. Deren Ruinen zählen zum Weltkulturerbe; es wird befürchtet, die Islamisten könnten auch diese Stätten zerstören.
Massaker in Palmyra?
Das syrische Staatsfernsehen berichtete, die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) habe seit der Einnahme der Oasenstadt letzten Mittwoch mehr als 400 Menschen getötet – die meisten von ihnen Frauen und Kinder. Die Leichen seien geschändet worden.
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Nach Erkenntnissen der Beobachtungsstelle töteten die IS-Kämpfer in und um Palmyra mindestens 217 Menschen. Unter den Opfern seien mindestens 150 gefangene Regierungssoldaten sowie 67 Zivilisten, unter ihnen zwölf Frauen und 14 Kinder.
All diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Sie deckten sich jedoch laut der Nachrichtenagentur Reuters weitgehend mit Berichten syrischer Oppositioneller. Diese erklärten in Online-Netzwerken, Hunderte Leichen säumten die Strassen von Palmyra. Bei den Toten handle es sich vermutlich um Anhänger der Regierung in Damaskus.
Auch Unterstützer der Extremisten stellten Videos ins Internet, die angeblich zeigen, wie IS-Kämpfer Regierungsgebäude in Palmyra durchsuchen und Bilder von Präsident Baschar al-Assad von den Wänden reissen.
Syrien und Irak unter Zugzwang
Die Terrormiliz IS hat in Syrien und Irak binnen weniger Tage die beiden strategisch wichtigen Städte Palmyra und Ramadi erobert. Die USA hat daraufhin die irakische Armee scharf kritisiert.