Die Bombe ging am Morgen in einem Auto hoch, mitten im morgendlichen Berufsverkehr. Die Bilanz: Sechs Tote, der syrische Regierungschef Wael al-Halki überlebt. Ihm hat das Attentat gegolten. Dies meldete das staatliche Fernsehen. Ziel des Anschlags war demnach seine Fahrzeugkolonne.
Unter den Toten ist ein Leibwächter von Al-Halki. Sein Fahrer und ein weiterer Leibwächter sind verletzt worden.
«Doktor Wael al-Halki ist wohlauf und nicht im Geringsten verletzt», hiess es im staatlichen Fernsehen. Der Sender Al-Ichbarija zeigte später Bilder eines unbeeindruckt wirkenden Ministerpräsidenten bei der Leitung einer Sitzung in seinem Amtssitz. Die amtliche Nachrichtenagentur Sana zitierte ihn mit der Äusserung, der Anschlag sei ein Zeichen für «den Bankrott und das Scheitern der terroristischen Gruppen».
Zum Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Er ereignete sich in einem Viertel, in dem zahlreiche Funktionäre wohnen. Der Stadtteil heisst Messe.
Das Attentat zeigt: Assads wichtigste Gefolgsleute sind auch in ihren Vierteln nicht mehr sicher. Assad soll den Präsidentenpalast schon gegen ein Haus in Damaskus ausgetauscht haben. Dieses ist leichter zu schützen.
Oppositionelle wollen neues Bündnis
Die regimekritische Nachrichtenwebsite «All4Syria» meldete, säkulare Oppositionelle wollten sich Mitte Mai in Kairo treffen, um ein neues Bündnis zu schmieden.
Ziel sei es, ein Gegengewicht zur Muslimbruderschaft zu bilden, die bislang ein Schwergewicht in allen Gremien der Assad-Gegner bildet. Die Bemühungen der Oppositionellen würden von mehreren wohlhabenden syrischen Geschäftsleuten unterstützt, hiess es.
Der Aufstand gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad dauert seit März 2011 an. Assad sieht darin ein von Islamisten in Katar, Saudi-Arabien und der Türkei angezetteltes Komplott.