Die syrische Offensive gegen den IS kann offenbar einen weiteren Erfolg verbuchen. Die Streitkräfte hätten wieder die Kontrolle über die Zitadelle von Palmyra gewonnen, nachdem sie den Dschihadisten viele Verluste beigebracht hätten, zitierte das Staats-TV am Freitag eine Armeequelle.
Die russische Luftwaffe sei an der Offensive massgeblich beteiligt gewesen. Bei mehr als 40 Einsätzen hätten Kampfjets in den vergangenen Tagen rund 150 Stützpunkte der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zerstört, sagte Generalleutnant Sergej Kuralenko am Freitag der Agentur Interfax zufolge in Moskau.
Darunter seien Munitionsdepots gewesen, aber auch schwere Waffen wie Artillerie und Panzer. Kuralenko zufolge attackierte Russland nicht jene Teile der Opposition, die sich der Feuerpause angeschlossen haben. Russland und die USA würden weiter eng zusammenarbeiten.
Eine Reihe antiker Bauwerke gesprengt
Zuvor hatte die Armee bereits einen strategisch wichtigen Hügel eingenommen, von dem aus man die historischen Kulturschätze überblicken kann, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete. Russische Luftangriffe hätten die Armee unterstützt.
Palmyra im Zentrum Syriens gehört zum Unesco-Welterbe. Der IS hatte die Stadt im Mai 2015 erobert und seitdem eine Reihe antiker Bauwerke gesprengt.
IS auch im Irak unter Druck
Im Irak konnten die Armee und kurdische Peschmerga-Kämpfer mehrere Dörfer westlich der Stadt Machmur einnehmen, wie irakische Medien berichteten. Bei der Operation «Eroberung» seien sie von US-Luftangriffen unterstützt worden, sagte ein Armeesprecher.
Bereits am Donnerstag hatten irakische und kurdische Einheiten die erste Phase einer Offensive begonnen, mit der sie die IS-Hochburg Mossul befreien wollen. Bis der eigentliche Angriff auf Mossul beginnt, könnten aber noch Monate vergehen. Die Kämpfe südöstlich der nordirakischen Metropole sind derzeit noch rund 70 Kilometer von der Stadt entfernt.
Der IS hatte Mossul im Sommer 2014 unter seine Kontrolle gebracht – die Einnahme der zweitgrössten irakischen Stadt war einer der grössten Erfolge der Extremisten. Die frühere Millionenstadt gilt neben Al-Rakka in Syrien als inoffizielle Hauptstadt der Terrormiliz.
Ende 2015 konnten irakische Regierungstruppen die Provinzhauptstadt Ramadi westlich von Bagdad vom IS zurückerobern. Nach westlichen Schätzungen haben die Extremisten inzwischen 40 Prozent des Gebietes verloren, das sie einst im Irak kontrollierten.