50'000 Sicherheitskräfte in Sotschi, drei Milliarden Dollar für den Schutz der Olympischen Winterspiele – und trotzdem macht sich Senator Angus King aus Maine Sorgen.
«Ich würde niemals hingehen», sagt das Mitglied des Geheimdienstausschusses auf CNN. Die Spiele seien ein Traumanlass für Terroristen, es hätten ja verschiedene Gruppen Anschläge angekündigt.
Auch der Abgeordnete Mike Rogers, Vorsitzender des Geheimdienstausschusses im Repräsentantenhaus, warnt. Gegenüber dem Fernsehsender CBS fügt er an, die Russen müssten mit den USA enger zusammenarbeiten, um Anschläge zu verhindern.
Geheimdienste misstrauen einander
Doch genau das, eine enge Zusammenarbeit, wie dies bei früheren Spielen zwischen den USA und dem Gastland üblich gewesen war, hat der russische Präsident Wladimir Putin, ausgeschlagen. Für den ehemaligen Vizedirektor der CIA, Michael Morell, liegt der Grund dafür auf der Hand: «Die Russen wollen nicht zugeben, dass sie Probleme haben und unsere Hilfe brauchen», erklärte er.
Doch es gibt wohl auch noch andere Gründe für Putins kalte Schulter: Seit längerem sind die Geheimdienste der beiden Länder schlecht aufeinander zu sprechen.
Rund um die Anschläge am Marathon von Boston kam es zu Missverständnissen und gegenseitige Schuldzuweisungen. Und dann ist da natürlich auch noch der Fall des NSA-Whistleblowers Edward Snowden, der in Russland Unterschlupf gefunden hat.
USA bringt Kriegsschiffe in Stellung
Andererseits: Die USA schicken mit 224 Sportlerinnen und Sportlern das grösste Team nach Sotschi. Alles in allem werden 15'000 Leute aus den USA erwartet. Washington kann offiziell nicht mehr als zur Wachsamkeit aufzufordern.
Im Hintergrund sollen Geheimdienste und Militär aber bereits an Notfallplänen zur Evakuierung von Amerikanern aus Russland arbeiten. Das berichten übereinstimmend mehrere Medien. Dazu passt die Meldung, dass das Pentagon zwei Kriegsschiffe und einige grosse Transportflugzeuge im Schwarzen Meer auf Abruf bereithält.
Übliche Vorsichtsmassnahmen, spielt Richard Myers, unter Präsident George W. Bush höchster Offizier der Streitkräfte, diese Massnahmen herunter. Man müsse eben für alle Eventualitäten gerüstet sein.