Die Zunahme des Terrors: Für die Mitgliedsländer der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) war das Jahr 2015 buchstäblich ein «Terror-Jahr». 21 von 35 OECD-Ländern erlebten 2015 Terroranschläge. Während 2014 noch 77 Terror-Opfer zu beklagen waren, schlugen die Anschläge ein Jahr darauf mit 500 zusätzlichen Opfern zu Buche. Allein bei den Pariser November-Anschlägen wurden 130 unschuldige Menschen getötet.
Das geht aus einem Bericht der Londoner Denkfabrik «Institute für Economics and Peace» (IEP) hervor.
Der Rückgang des Terrors: Erbaulicher fällt der Blick in die Welt aus. 30'000 Menschen sind 2015 von Terroristen bei weltweiten Anschlägen getötet worden. Das sind stolze 10 Prozent weniger als im Vorjahr. Zu dieser Abnahme führten laut IEP vor allem erfolgreiche Operationen gegen die Islamisten von Boko Haram in Nigeria und gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak. Der IS weitete seine Aktivitäten im Jahr 2015 von 14 auf 28 Länder aus. Der volkswirtschaftliche Schaden des weltweiten Terrors beläuft sich IEP-Schätzungen zufolge auf knapp 90 Milliarden US-Dollar.
Der Ursprung des Terrors: Der IEP-Forschungsdirektor warnte jedoch davor, Rückschlüsse auf die Herkunft der Attentäter zu ziehen. «Die ganz überwiegende Mehrheit der islamistischen Angriffe in Europa kam von Leuten, die in Europa aufgewachsen sind», schreibt der Experte.
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Wie weiter? Ob sich die Anziehungskraft des IS mit einer Niederlage in seinen Hochburgen im Irak und in Syrien vermindern lässt, ist IEP zufolge schwer vorauszusagen. Doch es bestehe Grund zur Hoffnung: Gerade weil der IS beispielsweise sehr konkrete Prophezeiungen für seine Erfolge in der Zukunft mache, könnten militärische Rückschläge die Anhänger desillusionieren. Den OECD-Ländern empfiehlt die Denkfabrik nichtsdestotrotz eine langfristige Strategie.
Jugendarbeitslosigkeit, hohe Kriminalität, leichte Verfügbarkeit von Waffen und fehlendes Vertrauen in demokratische Prozesse seien dort die Hauptfaktoren für die Radikalisierung von Menschen.