Bei der Durchsuchung einer Wohnung im sächsischen Chemnitz wegen eines geplanten Anschlags hat die Polizei mehrere hundert Gramm Sprengstoff gefunden.
Es handle sich «um eine brisante Mischung, die nicht ohne weiteres transportfähig ist», sagte ein Sprecher des Landeskriminalamtes Sachsen. Das hochexplosive Material wurde am Samstagabend nach Polizeiangaben in einer eigens ausgehobenen Erdgrube von Spezialisten gesprengt und verbrannt. Eine heftige Druckwelle war noch in grösserer Entfernung zu spüren. «Es gab keine Verletzten und keine Schäden», sagte ein Sprecher des LKA.
Beim Zugriff stand war die Wohnung leer. Die Polizei sucht nach einem 22-jährigen Mann aus Syrien, der offenbar auf der Flucht ist. Im Rahmen der Grossfahndung wurden drei Personen festgenommen. Sie sollen in Kontakt mit dem Flüchtigen gestanden sein.
Zuvor hatte die Polizei ein Plattenbauviertel weiträumig abgesperrt und eine Wohnung gestürmt. Eine Explosion, die dabei zu hören war, war Teil der Zugriffsmassnahme, wie die Polizei auf Twitter berichtete.
Lage sei unter Kontrolle
Die Hintergründe des Grossalarms im Fritz-Heckert-Wohngebiet blieben zunächst unklar. Der Sprecher des Landeskriminalamts, Tom Bernhardt, sagte: «Es gab gestern Abend einen Hinweis vom Verfassungsschutz, dass es zu einer ernsthaften Gefährdung kommen könnte.»
Von einem islamistischen Hintergrund wollte Bernhardt nach den bisherigen Erkenntnissen allerdings noch nicht sprechen. Die Vermutung liege bei der Herkunft des Verdächtigen zwar nahe, sagte der Sprecher. Die Polizei werde sich dazu aber erst äussern, wenn es belastbare Fakten gebe. Über mögliche Anschlagsziele wurde zunächst nicht bekannt.
An Anwohner erging die Bitte, innerhalb des abgesperrten Bereichs in ihren Wohnungen zu bleiben und die Weisungen der Polizei zu beachten.