Mullah Omar, der Chef der afghanischen Taliban, ist tot. Dies bestätigten Sprecher der afghanischen Regierung und des Geheimdienstes. Einem der Sprecher zufolge ist er ereits vor zwei Jahren in einem Spital in Pakistan gestorben. Zur genaueren Klärung der Todesumstände hat die Regierung Untersuchungen angekündigt.
Für das Weisse Haus in Washington sind Berichte über den Tod des afghanischen Taliban-Führers Mullah Omar glaubwürdig. Das sagte US-Regierungssprecher Eric Schultz vor den Medien.
«Wir haben die Bestätigung von den pakistanischen Behörden und Taliban-Quellen, dass er vor zwei Jahren an einer Krankheit in Pakistan gestorben ist», sagte der Regierungsvertreter. Mullah Omar war seit Ende 2001 untergetaucht und wurde in Pakistan vermutet. Die USA setzten damals ein Kopfgeld in Höhe von zehn Millionen Dollar auf ihn aus.
Wer war Omar?
Der nach unterschiedlichen Angaben 1959 oder 1960 geborene Mullah Omar kämpfte in den 1980er Jahren gegen die sowjetischen Truppen in Afghanistan. Nach dem Sturz des kommunistischen Regimes im Jahr 1992 brach Bürgerkrieg in Afghanistan aus, 1996 kamen die Taliban unter Omars Führung an die Macht.
Bis 2001 war er Chef der Taliban-Regierung, mit der er eine radikale Auslegung des islamischen Rechts in dem Land durchsetzte. Er bot einem prominenten Gast Zuflucht: Al-Kaida-Chef Osama bin Laden.