Bei türkischen Luftangriffen auf ein Gebiet unter kurdischer Kontrolle im Norden Syriens sind Aktivisten zufolge mindestens elf Menschen getötet worden. Dabei handele es sich um Kämpfer der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Diese Militärallianz wird von der syrischen Kurdenmiliz YPG angeführt. Die Menschenrechtler meldeten zudem 24 Verletzte.
Die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete unter Berufung auf die Armee, bei 18 Luftangriffen auf das Gebiet um den Ort Um Chusch seien zwischen 160 und 200 «Terroristen neutralisiert» worden. Die Angriffe hätten sich gegen die YPG gerichtet.
Ankara will eine Kontrolle der Kurden in Syrien verhindern
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Die Miliz hat enge Kontakte zur kurdischen Arbeiterpartei PKK, die von der Türkei bekämpft wird. Mit der YPG verbündete Kräfte hatten in der Region am Mittwoch mehrere Orte von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) eingenommen. Die YPG und die SDF sind in Syrien die wichtigsten Verbündeten des Westens im Kampf gegen die Extremisten. Die Kurdenmiliz beherrscht grosse Teile der Grenze zur Türkei.
Ankara will jedoch verhindern, dass die Kurden ihre Kontrolle in Syrien weiter ausbauen. Die türkische Armee hatte im August eine Bodenoperation in Syrien begonnen, mit der sie Rebellen unterstützt. Die Operation richtet sich gegen die YPG und den IS.