Der Konflikt der Türkei mit der kurdischen Untergrundorganisation PKK weitet sich aus. Türkische Bodentruppen sind im Nordirak einmarschiert, wo die PKK verschiedene Stützpunkte hat.
Zwei Bataillone einer Spezialeinheit verfolgten zwei Rebellengruppen der PKK in dem bergigen Gebiet, wie die Nachrichtenagentur Dogan meldete. Sie würden aus der Luft von Kampfjets unterstützt.
Ein Militärsprecher sagte, es handle sich um einen kurzen Einsatz, um die Attentäter vom Sonntag zu fassen. Kurdische Kämpfer hatten am Sonntag Soldaten in der Türkei angegriffen, wobei 16 von ihnen ums Leben kamen.
Auch heute Dienstag wurden bei einem Bombenanschlag in der Osttürkei 14 Polizisten getötet. Am Tag zuvor hatte die Armee Angriffe gegen die PKK geflogen und nach eigenen Angaben mindestens 35 PKK-Kämpfer getötet.
Der Journalist Thomas sieht keinen grossen militärischen Sinn in der Intervention: «Damit soll vor allem die türkische Öffentlichkeit beruhigt werden. Den Türken soll gezeigt werden, dass Regierung und Armee alles tun, um die PKK zu bekämpfen.»
Seibert stuft auch nicht den militärischen Aspekt als beunruhigend ein: «Das Gefährliche ist, dass allmählich die Bevölkerung in die Konfrontationen hineingezogen wird. Es gibt stark nationalistische antikurdisch-geprägte Proteste.»