Die Türkei hat knapp 36'000 verurteilte Häftlinge freigelassen und damit Platz in den Anstalten geschafft. Die Massnahme betreffe 7450 Verurteilte aus geschlossenen und 28'522 aus offenen Strafvollzugsanstalten. Dies meldet die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.
Mit dieser Massnahme setzten die Behörden zum grossen Teil einen vor rund drei Wochen angekündigten Beschluss um. Per Notstandsdekret war beschlossen worden, dass rund 38'000 Häftlinge – die vor dem Putschversuch am 15. Juli verurteilt wurden – unter bestimmten Voraussetzungen freigelassen werden. Häftlinge, die wegen schwerer Taten wie Mord oder Sexualdelikten verurteilt wurden, sind von der Regelung ausgeschlossen.
Die Türkei macht den in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen für den Umsturzversuch verantwortlich und hat Tausende mutmassliche Unterstützer verhaftet. Laut türkischen Medien sind die Gefängnisse in der Türkei überfüllt.